Liebe Leser*innen!

Vernetzung ist das A und O unserer Arbeit. Auch unsere Kolleg*innen der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/AIDS in NRW sind immer wieder unterwegs, um sich mit Kolleg*innen anderer Organisationen und Berufsgruppen zu treffen und mit ihnen über relevante Fragen ins Gespräch zu kommen. So war die LAG in den letzten Wochen vertreten auf den Positiven Begegnungen in Duisburg, der Bundesversammlung der Menschen mit HIV, die von der Deutschen Aidshilfe organisiert wurde. Hier kamen sie mit Frauen ins Gespräch, die von der landesweiten Vernetzung XXelle noch nichts gehört hatten. Beim Forum Zukunft der HIV-Prävention in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW, diskutierten sie mit Vertreter*innen aus Aidshilfe, Öffentlichem Gesundheitsdienst, Verwaltung und Politik über mögliche Strukturoptimierung innerhalb der Aidsarbeit. Auf der Landestagung 2022 des Landesverbands der Hebammen Nordrhein-Westfalen in Essen kamen die Kolleginnen mit Interessierten ins Gespräch, die die Arbeit der Aidshilfen bislang noch nicht kannten und die sich zu speziellen Fragen erkundigten wie z. B. Stillen bei Müttern mit HIV. Diese Aufzählung verdeutlicht, auf wievielen Gebieten das Know-how der LAG-Kolleg*innen gefragt ist und wie wichtig es immer ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken - auch und vor allem im Interesse der Frauen mit HIV, mit denen und für die wir alle gemeinsam arbeiten.
Ihnen allen eine anregende Lektüre unseres Newsletters. Bis bald,

Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW


A K T U E L L E S

Statement des Landesvorsitzenden der Aidshilfe NRW zu aktuellen queerfeindlichen Vorkommnissen
"Der brutale Angriff beim CSD in Münster auf Malte C., der am vergangenen Wochenende an den Folgen seiner schweren Verletzungen starb, sowie die der Gewalttat vorausgegangenen Beleidigungen von Besucher*innen des CSD sind nicht hinzunehmen! Die Aidshilfe NRW verurteilt diese und weitere queerfeindliche Übergriffe in anderen Städten auf das schärfste. Wir sind fassungslos und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freund*innen von Malte C. Dem immer wieder aufkeimenden Hass und der Gewalt gegen queere Menschen in Deutschland müssen wir mit Solidarität innerhalb der Community, mit konsequenter Antidiskriminierungsarbeit und mit beharrlichem Engagement für die Demokratie entgegentreten. Wir brauchen ein breites gesellschaftliches Bündnis, damit solche Übergriffe endlich ein Ende finden. Menschen müssen sich bei uns frei und sicher fühlen können, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität!"
Arne Kayser, Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW


G E S U N D H E I T

Forschungsprojekt Gesundheit in der Sexarbeit
Im Sommer 2022 ist die qualitative Studie "Sexuelle Gesundheit und HIV/STI-Präventionsstrategien und -bedarfe von Sexarbeitenden" der Deutsche Aidshilfe gestartet. Damit will die DAH zum besseren Verständnis der diversen Erfahrungen von Sexarbeitenden in Deutschland beitragen. Dafür sollen Sexarbeitende mit unterschiedlichen (z. B. biografischen, sozioökonomischen oder soziokulturellen) Hintergründen, mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten und aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitskontexten im Rahmen von Fokusgruppen ins Gespräch kommen. In die Studie sollen die Erfahrungen von möglichst verschiedenen Menschen in der Sexarbeit einfließen, um unterschiedliche Bedarfe und Bedürfnisse von Sexarbeitenden zu erfassen. Weitere Informationen lesen Sie unter aidshilfe.de.


P O L I T I K

Entrechtung und Diskriminierung von Drittstaatsangehörigen aus der Ukraine seit 1. September verschärft
Zum 1. September 2022 traten Änderungen in der Ukraine-Aufenthalts-Übergangsverordnung (UAÜV) in Kraft, die erhebliche Auswirkungen auf den Aufenthalt insbesondere von drittstaatsangehörigen Geflüchteten aus der Ukraine haben werden. Die Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender informiert unter ggua.de.


S O Z I A L E S

Begleitung im Krankenhaus für Menschen mit Behinderung
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat schon im August die Erstfassung der Krankenhausbegleitungs-Richtlinie/KHB-RL beschlossen. Die Patient*innenverbände, die sich intensiv am Beratungsprozess beteiligt haben, sehen eine lange geforderte Notwendigkeit gut umgesetzt. Betont wird jedoch auch gegenüber dem Gesetzgeber, dass der Kreis derjenigen, die von der Regelung fortan profitieren, zu erweitern ist. Eine Medieninformation der "Patientenvertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss" lesen Sie unter der-paritaetische.de.

Newsletter "Rechtsfragen der Jugendhilfe"
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 20.000 Beschäftigten für die 9,7 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Regelmäßig versendet er den Newsletter "Rechtsfragen der Jugendhilfe". Nähere Informationen erhalten Sie unter lvr.de.

Unterlagen für Gruppenreisen und Familienerholungsmaßnahmen
Das Angebot der Familienerholung richtet sich an Familien mit geringem Einkommen, Familien mit pflegebedürftigen Kindern oder Kindern mit Handicap, Alleinerziehende und kinderreiche Familien aus Nordrhein-Westfalen. Um an diesem Programm teilnehmen zu können, müssen lediglich folgende Nachweise erbracht werden: ein. gültiger Schwerbehindertenausweis, ein Steuerbescheid oder ein aktueller Bewilligungsbescheid (z. B. Wohngeld, SGBII usw.). Das Angebot der pädagogisch begleiteten Gruppenreisen der Familienbildung und der Familienberatung für Familien aus Nordrhein-Westfalen umfasst Gruppenreisen mit einem Umfang zwischen drei und sieben zusammenhängenden Übernachtungen für interessierte Familien mit geringem Einkommen sowie unabhängig vom Einkommen Familien mit pflegebedürftigen Kindern oder mindestens einem Familienmitglied mit Behinderung in einer gemeinnützigen Übernachtungsstätte, die konzeptionell Urlaubsangebote für Familien ermöglicht. Sie werden von den Einrichtungen der Familienberatungsstellen und/oder Familienbildung organisiert. In der Förderung enthalten sind Vollverpflegung, die begleitenden Betreuungs- und Bildungsangebote sowie auch gegebenenfalls stattfindende Vor- und Nachbereitungstreffen. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).


T H E M A

XXelle hat einen neuen Standort: Jetzt auch in Hamm präsent
Alle reden vom Generationenwechsel – wir auch! Deshalb wollen wir eine weitere „neue junge“ Frau bei XXelle vorstellen. Wie so viele hat auch sie die Aidshilfearbeit über ein Praktikum kennengelernt und führt diese nun seit 2020 hauptberuflich in der Aidshilfe Hamm fort. Lianet Flores, heute 30 Jahre jung, ist seit 2022 zur Leiterin der Aidshilfe Hamm aufgestiegen. Und sie ist trotz Corona-Start und den vielen Steinen, die sie aus dem Weg räumen musste, hoch ambitioniert! Lesen Sie, welche Bereicherung Lianet mit der Aidshilfe Hamm für XXelle bedeutet und wie wichtig und unterstützend XXelle und ihre Vernetzungsstrukturen für die Frauenarbeit in kleineren ländlichen Aidshilfen sein kann. Weiteres finden Sie unter xxelle-nrw.de.


T E R M I N E  /  F O R T B I L D U N G E N

27. September 2022 | Online
WEIBLICH.POSITHIV.ONLINE
Für alle interessierte Frauen, in deren Nähe keine Angebote stattfinden oder die sie nicht wahrnehmen können, wurde ein geschützter Raum geschaffen, um online in Austausch zu treten. Wer Interesse an diesem regelmäßig stattfindenden Online-Meeting hat, ist herzlich eingeladen, sich unter weiblich.posithiv.online@gmx.de melden.

7. bis 9. Oktober 2022 | Attendorn
"Selbstverständlich positiv?! bei Paarbeziehungen zwischen einer HIV-positiven und einer HIV-negativen Person"
Welchen Einfluss hat HIV auf Partnerschaft, Ehe, Kinder und (Wahl)-Familien? Auf den Alltag und soziale Lebensbereiche wie Freundschaften, Nachbarn, Beruf, Schule, Kindergarten? Menschen mit HIV können sich auf den Positiventreffen austauschen, Erfahrungen sammeln und sich stärken. Aber wie ist es mit den Partner*innen ohne HIV-Status? Auch für sie spielt HIV durch ihre HIV-positiven Partner*innen eine nicht unbedeutende Rolle. An diesem Wochenende gibt es die Möglichkeit, sich mit diesen Themen und möglichen Herausforderungen zu beschäftigen und sich gemeinsam zu stärken. Alle weiteren wichtigen Informationen zum Treffen, zur Anmeldung, zur Anreise etc. finden Sie hier (PDF-Datei).

Ab 13. Oktober 2022 | Düsseldorf
Kurs "Lustvoll leben" für Frauen
"Lustvoll leben" - unter diesem Titel richtet sich ein Kurs an Frauen, die im geschützten Rahmen über ihre Sexualität sprechen möchten, sich sexuell weiterentwickeln und sich selbst positiver annehmen möchten. An acht Abenden wird in offener und professioneller Atmosphäre unter Anleitung einer Sexualpädagogin und einer Sozialarbeiterin aus unserem Hause abwechselnd Fachwissen vermittelt, werden Übungen angeleitet und es wird Raum für Austausch und Fragen gegeben. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

14. Oktober 2022 | Online
Diskriminierungssensible Sprache – Online Seminar
Sprache ist wirkmächtig und allgegenwärtig zugleich. Im (Arbeits)Alltag – ob in der Beratung oder in Präventionsveranstaltungen – nutzt man dieses "Werkzeug" meist sehr selbstverständlich. Dieser Workshop will einen Reflektionsraum schaffen, um die Wirkmacht von Sprache erlebbar zu machen. Gemeinsam soll der eigene Sprachgebrauch hinterfragt werden, um eine diskriminierungsfreiere Gesellschaft Realität werden zu lassen. Der Fokus wird auf die Dimension der gendersensiblen Sprache und Sprache im Kontext von Migration, Flucht und Rassismus gelegt. Weitere Informationen finden Sie unter booking.seminardesk.de.

14. bis 16. Oktober 2022 | Essen
Treffen für Jugendliche mit HIV in NRW "HIV-positiv? Ja, und?"
Das nächste landesweite Treffen für Jugendliche mit HIV in NRW findet im Hostel Haus am Turm in Essen-Werden statt. Dieses Treffen richtet sich an HIV-positive Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle weiteren wichtigen Informationen zum Treffen, zur Anmeldung, zur Anreise etc. finden Sie hier (PDF-Datei).

16. bis 19. Oktober 2022 | Waldschlösschen
"Positiventage" für Menschen mit HIV: Medizin, Gesundheit, Entspannung
Zusätzlich zu den Bundesweiten Positiventreffen und den „Gesundheitstagen“ bietet das Waldschlösschen „Positiventage“ für Menschen mit HIV an. Eine überschaubare Zahl von etwa zwanzig Teilnehmenden wird sich intensiv einigen medizinischen Themen und dem Thema Gesundheit vor dem Hintergrund der HIV-Infektion widmen. Neben der Vermittlung von Neuigkeiten aus Medizin und Forschung werden die Workshops "Gesund leben mit HIV" und "Mentale Gesundheit in Alltag und Sexualität" angeboten. Weitere Informationen lesen Sie hier (PDF-Datei).

19. bis 21. Oktober 2022 | Waldschlösschen
Positiv wertschätzend führen
Im Berufsleben trifft man auf unterschiedliche Haltungen zu gesundheitlichen, moralischen oder gesellschaftlichen Themen. Kommt für queere und HIV-positive Menschen noch eine Führungsverantwortung hinzu, entsteht leicht ein Konflikt aus augenscheinlich unvereinbaren Positionen heraus. Dieses Seminar gibt die Gelegenheit, sich mit seiner eigenen Haltung in der Rolle als Führungskraft auseinanderzusetzen. Interessierte auf allen Leitungsebenen sowie Neueinsteiger*innen in der Führungsrolle sind herzlich willkommen. Weitere Informationen lesen Sie hier (PDF-Datei).

24. Oktober 2022 | Online
Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen – wie kann sie gelingen?
Nur wenige Minuten sind für ein Patient*innen-Gespräch in ärztlichen Praxen vorgesehen. Das ist sehr herausfordernd für beide Parteien und führt auf der Seite von Patient*innen häufig dazu, eigene Anliegen nicht in befriedigender Art vorbringen zu können oder sich nicht gehört bzw. übergangen zu fühlen. Besonders herausfordernd ist das bei Personen, die mit einer chronischen Erkrankung leben und viel Gesprächsbedarf haben, aber auch im Laufe der Zeit Expertise zu ihrer Erkrankung entwickelt haben und Entscheidungen zu ihrer Behandlung auf Augenhöhe mit dem medizinischen Personal gemeinsam treffen möchten. Der Workshop mit der Ärztin Frederike Booke soll dem Austausch über Erfahrungen und bestehende Barrieren in der Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen dienen und die gemeinsame Entwicklung von Lösungsideen in den Fokus stellen. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

12. November 2022 | Köln
HIV-KONTROVERS
Die Aidshilfe NRW und die Deutsche AIDS-Gesellschaft laden zum siebten Mal zu HIV-KONTROVERS ein. Die Fachtagung richtet sich an Ärzt*innen sowie Expert*innen aus Aidshilfen, Positiven-Selbsthilfe, Prävention, Öffentlichem Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer Versorgung, Politik und Verwaltung sowie an Menschen mit HIV und Aids. HIV-KONTROVERS bietet den Rahmen für einen interaktiven Diskurs zu sieben aktuellen Themen. Es treten jeweils zwei Referent*innen in eine moderierte Debatte ein. Sie vertreten pointiert gegensätzliche Positionen und bieten so den Einstieg für eine Diskussion. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

30. November 2022 | Online
Frauenspezifische Aspekte der HIV-Therapie
Die Veranstaltung richtet sich an Frauen mit HIV. Themen sind unter anderem ein Überblick über derzeitige Therapien, besondere Nebenwirkungen bei Frauen, Therapieentscheidungen, Therapiepausen, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Stillen, Wechseljahre und Schutz durch Therapie. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

23. bis 25. März 2023 | Bonn
11. Deutsch-Österreichischer-AIDS-Kongress (DÖAK 2023)
In Kürze folgen weitere Informationen zum Programm und der Möglichkeit zur Abstract- und Postereinreichung des DÖAK 2023, der unter dem Motto "HIV und AIDS – (k)eine Generationenfrage" in Bonn stattfinden wird. Weiteres finden Sie unter doeak-kongress.de.


S O N S T I G E S

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.

Der nächste Newsletter erscheint Ende Oktober 2022
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte des Monats per E-Mail an Petra Hielscher.