September 2025
Liebe Leser*innen!
Vor 30 Jahren schlossen sich Frauen in der und um die Aidshilfe NRW zur Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW zusammen. Positive Aktivistinnen, ehren- und hauptamtliche Vertreter*innen der Mitgliedsvereine, aber auch externe Organisationen konnten und können an der LAG teilnehmen. Eine kluge Entscheidung, denn diese Struktur bringt die richtige Mischung aus Fachlichem, Politischem, und Solidarischem zusammen - ganz im Sinne einer Prävention, die auch Verhältnisse verändern will. Es gibt viele gute Argumente, eine LAG zu gründen: Für Frauen mit HIV landesweit erkennbar sein, was mit der Marke XXelle auch gut gelungen ist. Schließlich erreichen die in der LAG zusammengeschlossenen Vereine rund 30 Prozent aller HIV-positiven Frauen in Nordrhein-Westfalen. Sich auf Landesebene einmischen, zum Beispiel in der Landeskommission AIDS. Sagen, was in NRW oder auch in ganz Deutschland los ist, und diesbezügliche Forderungen stellen. Oder kurz: Um die Lebenssituation von Frauen mit HIV zu verbessern und Diskriminierung abzubauen.
Dieses Engagement verkörpert in all seinen Facetten unsere Kollegin Birgit Körbel. Vor 30 Jahren begann Birgit in der Aidshilfe Köln zu arbeiten. Von Anfang an arbeitete sie in der LAG Frauen und HIV/Aids in NRW mit, viele Jahre war sie LAG-Sprecherin. Seit 2009 engagiert sie sich bei XXelle PLUS, seit 2023 ist sie Mitglied der Landeskommission AIDS, 2024 wurde sie in den Landesvorstand der Aidshilfe NRW gewählt.
Es gäbe so vieles, für das wir Birgit Körbel an dieser Stelle zu danken hätten. Wir beschränken uns heute darauf, ihr zu ihrem 30-jährigen Dienstjubiläum bei der Aidshilfe Köln zu gratulieren und ihr für den unermüdlichen Einsatz dort zu danken. Denn wir freuen uns darauf, dass wir auch in der kommenden Zeit mit dieser starken und deutlichen und humorvollen Kollegin zusammenarbeiten dürfen! Auf viele weitere Jahre!
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!
Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW
A K T U E L L E S
Neues Gutachten zur HIV-Versorgung in Deutschland
Auch wenn die HIV-Versorgung aktuell gut ist, was eine Online-Befragung von Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, belegt, drohen in den kommenden Jahren erhebliche Versorgungsengpässe. So könnten bis 2035 bis zu 130 spezialisierte HIV-Ärzt*innen fehlen, um den steigenden Bedarf zu decken. Dies entspräche etwa 26 Prozent der benötigten Gesamtzahl an ärztlichen HIV-Spezialist*innen. Das dokumentiert ein von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärzt*innen für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä), der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) und der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) beauftragtes und vom IGES Institut in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) durchgeführtes Gutachten zur HIV-Versorgung in Deutschland. Besonders in ländlichen Regionen drohen massive Zugangsprobleme. Zugleich steigt die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen mit HIV. Darunter sind in wachsender Zahl ältere Menschen, die mit altersbedingten Begleiterkrankungen wie Stoffwechselstörungen und Depressionen zu kämpfen haben. Es gibt also dringenden Handlungsbedarf, wozu das Gutachten Empfehlungen gibt. Eine Kurzfassung finden Sie unter aids-stiftung.de.
G E S U N D H E I T
Neue Botschaften und Materialien der Deutschen Aidshilfe zur PrEP
Seit 2019 ist die medizinische HIV-Prophylaxe PrEP in Deutschland eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung für „Menschen mit substanziellem HIV-Risiko“. Schätzungen zufolge gab es Ende 2024 rund 40.000 Nutzer*innen (wie schon Ende 2023), fast alle davon Männer, die Sex mit Männern haben. Das Potenzial der PrEP ist damit aus Sicht der Deutschen Aidshilfe bei Weitem nicht ausgeschöpft – sie könnte noch viel mehr Menschen vor HIV schützen und zu einer Sexualität ohne Angst vor HIV beitragen. So sind zum Beispiel viele Frauen noch nicht ausreichend über die PrEP informiert worden und auch viele Sexarbeiter*innen haben wir noch nicht mit Infos zur PrEP erreicht. Die DAH hat deshalb neue PrEP-Botschaften und -Materialien entwickelt, um möglichst viele Menschen über diese HIV-Schutzmethode zu informieren. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
S O Z I A L E S
Digitale Plattform für ukrainische Geflüchtete mit HIV
Die Deutsche Aidshilfe sowie die ukrainischen Organisationen 100% Life und National HIV Hotline haben gemeinsam ein Projekt für ukrainische Geflüchtete mit HIV in Deutschland ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Zugang zu medizinischer Versorgung und psychosozialer Unterstützung für Menschen mit HIV und besonders gefährdete Gruppen aus der Ukraine zu verbessern. Das Projekt läuft zwei Jahre und wird von der Elton John AIDS Foundation unterstützt. Kernstück ist die digitale Plattform „DATACHECK Connect“, die auf Erfahrungen aus der Ukraine aufbaut. Sie soll dabei helfen, sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden, und Informationen zu Prävention, Behandlung, sozialen Diensten, rechtlicher Beratung und Peer-Support bieten. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
65 Jahre „Pille“
Am 18. August 1960 kam die erste „Antibabypille“ in den USA auf den Markt. Ab Juni 1961 gab es sie in der Bundesrepublik, vorerst gegen Menstruationsbeschwerden. Heute wird sie immer seltener genutzt. Einen ausführlichen Hintergrundbericht der Bundeszentrale für politische Bildung über die Historie und aktuelle Entwicklungen finden Sie unter bpb.de.
Frauenhaus-Statistik 2024 veröffentlicht
Frauenhäuser in Deutschland müssen Jahr für Jahr hunderte Frauen abweisen. Die Gründe dafür sind vielfältig, werden jedoch bisher nicht systematisch erfasst. Auch die genaue Zahl der Betroffenen von Gewalt im sozialen Nahraum wird aktuell nicht dokumentiert. Dies ist ein gravierendes Problem, da das Hilfesystem nur dann bedarfsgerecht ausgebaut werden kann, wenn die aktuell fehlenden Bedarfe, wie der Mangel an Frauenhausplätzen, auch bekannt sind. Den „bedarfsgerechten Ausbau des Hilfesystems“ schreibt das Gewalthilfegesetz allerdings vor. Eine Kurzfassung der bundesweiten Frauenhaus-Statistik finden Sie unter frauenhauskoordinierung.de.
Opferschutzportal NRW mit umfangreichen Informationen neu aufgestellt
Das Opferschutzportal des Landes Nordrhein-Westfalen wurde grundlegend überarbeitet und steht ab sofort in neuer, optimierter Form zur Verfügung. Hier finden Menschen, die Opfer von Gewaltstraftaten geworden sind, ihre Angehörigen und Interessierte eine zentrale digitale Anlaufstelle mit umfassenden Informationen, Hilfsangeboten und Kontaktmöglichkeiten. Das Portal finden Sie unter opferschutzportal.nrw.
Bedarf an queerer Antidiskriminierungsarbeit kann aktuell nicht gedeckt werden
Steigende Bedarfe, gefährdete Arbeit: Auf Grundlage seiner jährlichen Netzwerk-Umfrage veröffentlichte der Bundesverband Queere Bildung aktuelle Zahlen zur queeren Bildungsarbeit in Deutschland. Viele lokal bzw. regional aktive Gruppen berichten darin von steigender Nachfrage angesichts zunehmender Queerfeindlichkeit, auch im Bildungsbereich. Strukturelle Herausforderungen führen jedoch dazu, dass nicht alle angefragten Veranstaltungen durchgeführt werden können. Die Teilnehmenden- und Veranstaltungszahlen gehen leicht zurück. 45 Projekte berichteten davon, 2024 gelegentlich oder häufiger Anfeindungen erfahren zu haben. 16 gaben sogar an, dass diese Erfahrungen regelmäßig vorkommen. Die Erfahrungen reichen dabei von Anfeindungen durch Teilnehmende der Bildungsveranstaltungen bis hin zu politischen/medialen Angriffen auf die Arbeit der Organisation als solche. Den Bericht zur queeren Bildungsarbeit finden Sie unter queere-bildung.de.
P O L I T I K
Gleichstellungspolitik ist unverzichtbar
Unter dem Vorsitz Nordrhein-Westfalens trafen sich im Juni in Essen die für Gleichstellung zuständigen Landesminister*innen und Senator*innen zur 35. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, Senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK). Auch das Bundesfrauenministerium war durch Staatssekretärin Petra Bahr vertreten. Die Konferenz machte deutlich: Gleichstellungspolitik ist unverzichtbar für eine starke Demokratie. Mit der einstimmig verabschiedeten „Essener Erklärung“ bekräftigten alle 16 Bundesländer und der Bund, dass Demokratie und Gleichstellung sich gegenseitig bedingen und stärken. Kurz gesagt: Die Zukunft der Demokratie ist gleichberechtigt – oder sie ist keine. Die „Essener Erklärung“ positioniert sich klar für die tatsächliche Durchsetzung des Gleichstellungsgebots, für einen erweiterten Blick auf Geschlechtergerechtigkeit, für die gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen und Frauen und für ein gewaltfreies Miteinander – analog und digital. Die Essener Erklärung finden Sie hier (PDF-Datei).
Petitionen für höhere Bestrafung von Sexualdelikten und Anerkennung von Femiziden
Höhere Strafen für Sexualdelikte und Anerkennung von Femiziden als Tatbestand im Strafgesetzbuch fordern Petitionen im Bundestag. Sexueller Missbrauch und Vergewaltigung dürften nicht verharmlost werden, mahnen die Bittsteller*innen in einem Fall. Ein differenziertes Strafrecht bei Femiziden sei erforderlich, um Prävention und Strafverfolgung zu verbessern, argumentieren die anderen. Der Deutsche Frauenrat (DF) setzte sich auf seiner Mitgliederversammlung für die „Nur Ja heißt Ja“-Regel und eine Gewaltschutz-Strategie für alle bedrohten Frauen ein. Weiteres lesen Sie unter zwd.info.
T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N
22. September 2025 | Remscheid
11. Dezember 2025 | Wuppertal
PrEP. Was du über den HIV-Schutz wissen musst
Die PrEP (Präexpositionsprophylaxe) ist eine wirksame Möglichkeit, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen - doch was genau steckt dahinter? Wie wirkt sie, für wen ist sie geeignet und wie bekommt man sie? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Lukas Eberwein von der infektiologischen Ambulanz des Städtischen Klinikums Solingen. Er gibt einen verständlichen Überblick über die medizinischen Hintergründe, die Anwendung und den Zugang zur PrEP. Im Anschluss wird es ausreichend Raum für Fragen und Austausch geben. Anmeldung: Aidshilfe Wuppertal, d.viebach@aidshilfe-wuppertal.de oder 0176/46293092 und Aidshilfe Wuppertal in Remscheid, j.kawina@aidshilfe-wuppertal.de oder 0176/34551933.
24. September 2025 | Berlin
Fachtag zur abgeschlossenen Evaluation des ProstSchG
Das 2017 in Kraft getretene ProstSchG wurde in den letzten Jahren durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) evaluiert. Am 24. Juni 2025 wurde der Bericht dem Bundestag vorgelegt. Bereits seit seiner Einführung wird das Gesetz von vielen kritischen Stimmen aus der Praxis begleitet. Auch für die Arbeit der Fachberatungsstellen hat es viele neue Herausforderungen mit sich gebracht. Die Ergebnisse der Evaluation werden auf diesem Fachtag präsentiert. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Teile des Berichts gelegt, welche für die Fachberatungspraxis relevant sind. Seitens des KFN werden der Projektleiter Prof. Dr. Tillmann Bartsch sowie Robert Küster vor Ort sein. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
27. September 2025 | Dortmund
Medizinische Rundreise "Positiv alt werden"
Dank der Fortschritte der Medizin und Therapie leben Menschen mit HIV heute deutlich länger. Was bedeutet dieses längere Leben mit HIV aus medizinischer Sicht? Welche Folgen ergeben sich auf längere Sicht aufgrund der HIV-Infektion, der Therapie und welche aufgrund des allgemeinen „Älterwerdens“? Wie kann durch Verhaltensweisen der Prozess des Älterwerdens positiv unterstützt werden? Die in der Medizinischen Rundreise behandelten Themen und Schwerpunkte orientieren sich an den konkreten Fragen und dem unterschiedlichen Wissensstand der anwesenden Teilnehmer*innen. Was sind die positiven Aspekte des Älterwerdens? Welche Früherkennungsuntersuchungen sind zu empfehlen? Was kann man zur Gesunderhaltung selber tun? Was könnte Aidshilfe dazu anbieten? Was ist eigentlich der Aufgabenbereich eines Arztes/einer Ärztin in Bezug auf die Begleitung der Alterungsprozesse seiner/ihrer Patient*innen? Anmeldung bei Ralf Pollanka unter pollanka@aidshilfe-dortmund.de.
1. Oktober 2025 | Online
„Schwangerschaftsabbruch – (kein) Thema für mich?"
Schwangerschaftsabbrüche sind für viele Ärzt*innen, Hebammen und Berater*innen ein schwieriges Thema. Das liegt an den (straf-)rechtlichen Rahmenbedingungen und der weit verbreiteten gesellschaftlichen Tabuisierung und Stigmatisierung, aber auch an den mit dem Thema immanent verbundenen fachlichen und ethischen Herausforderungen. Die Begleitung und Versorgung ungewollt Schwangerer ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die fachliche Kompetenz, Empathie und eine klare eigene Haltung sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Professionen erfordert. Besondere Sensibilität ist gefragt, wenn ungewollt Schwangere sich in einer besonders vulnerablen Situation befinden – sei es aufgrund von Migrations- oder Fluchterfahrungen, Partnerschaftsgewalt oder anderer Belastungen. Die Tagung wendet sich an alle Berufsgruppen, die mit dem Wunsch nach einem Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon konfrontiert werden. Weitere Informationen finden Sie unter zfg-hannover.de.
2. bis 5. Oktober 2025 | Hamburg
Bundesweites Positiventreffen junger Erwachsener
Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität zu finden und lustvoll auszuleben, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, in einem fremden Land zu leben, das sind für viele junge Menschen spannende, aber manchmal auch herausfordernde Aspekte des Lebens. Eine HIV-Infektion und damit das Leben mit einer chronischen Erkrankung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Es ist jedoch meist nicht die Sorge vor Krankheit und Tod, welche die Menschen mit HIV verunsichert, sondern häufiger die Sorge vor Ausgrenzung, Ablehnung und Diskriminierung. Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren, die in Deutschland leben, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität oder Herkunft. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
10. bis 12. Oktober 2025 | Attendorn
Depressionen verstehen und bewältigen
Bei diesem Positiventreffen werden die Hintergründe und Zusammenhänge von Depressionen erläutert sowie alltagsnahe Wege zur Bewältigung aufgezeigt. Außerdem wird der Frage nachgegangen, warum Depressionen bei HIV so häufig auftreten und welche professionellen Therapiestrategien zur Verfügung stehen. Es werden verschiedene Methoden vermittelt, die im Alltag helfen können, depressiven Entwicklungen entgegenzuwirken und die Häufigkeit sowie Dauer von Rückfällen zu reduzieren. Im Mittelpunkt steht der Ansatz der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie (Mindfulness Bassett Cognitive Therapy, MBCT), die speziell zur Behandlung von Depressionen entwickelt wurde. Darüber hinaus werden Körper-, Atem- und Meditationsübungen vorgestellt, die Stress abbauen und ein positives Körpergefühl fördern. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
15. bis 16. Oktober 2025 | Erfurt
Schnelltests ohne Ärzt*innen
Im Rahmen des Masernschutzgesetzes, das am 14. November 2019 im Bundestag beschlossen und am 20. Dezember gebilligt wurde, kkam es auch zu Änderungen in §24 Infektionsschutzgesetz und §3 der Medizinprodukteabgabe-Verordnung: Seit dem 1. März 2020 ist es in Aidshilfen, Gesundheitsämtern, Checkpoints, Aids- und Drogenberatungsstellen möglich, Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C ohne ärztliche Aufsicht anzubieten und durchzuführen. Der Gesetzgeber reagierte einerseits auf den Ärzt*innenmangel, der sich in diesem Feld besonders bzw. früher auswirkt und andererseits auf die Notwendigkeit, eine bislang stabil hohe Zahl von unerkannten HIV- und Hepatitis-C-Infektionen zu reduzieren. Seit Ende 2020 kamen auch Antigen- und Antikörper-Schnelltests auf SARS-CoV-2 für die Dauer der Pandemie hinzu. Durch den Wegfall der ärztlichen Aufsicht geht die Verantwortung für die Testung auf die Mitarbeiter*innen der Checkpoints über. Im theoretischen Teil des Seminars geht es neben medizinischen Grundlagen zu den Schnelltests um die Aufgaben und Pflichten, die mit der Übernahme der Verantwortung verbunden sind. Im praktischen Teil werden verschiedene Schnelltests durchgeführt, Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt und es erfolgt eine Einweisung in verschiedene Produkte entsprechend der Medizinprodukteabgabe-Verordnung. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
17. Oktober 2025 | Köln
Workshop "Geschlechterinklusive Sprache, Neopronomen und Co."
Die Vielfalt queerer Communities und ihrer unterschiedlichen Bewegungsgeschichten spiegelt sich auch im Umgang mit einer geschlechterinklusiven Sprache wider. In vielen queeren Vereinen und Gruppen ist gendern eine Selbstverständlichkeit – zumindest vom theoretischen Anspruch her. In der Praxis zeigen sich erlernte Gewohnheiten, auch in Bezug auf binäre Sprache, noch immer als erstaunlich robust. Dieser Workshop wendet sich daher an alle, die den selbstverständlichen und sicheren Umgang mit geschlechtsneutraler und geschlechterinklusiver Sprache lernen möchten. Er hat zum Ziel, im Umgang mit vielfältigen Pronomen, Gendern und Co. Sicherheit und Professionalität zu erlangen und damit respektvolle Räume für alle zu schaffen. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
24. Oktober 2025 | Online
Fortbildung: Gender- und kultursensible Beratung: Praxisorientierte Ansätze und kollegiale Fachberatung
In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist die gender- und kultursensible Beratung ein wesentlicher Bestandteil professioneller Sozial- und Gesundheitsarbeit. Der Workshop vermittelt praxisnahe Methoden, um gender- und kulturspezifische Bedürfnisse von Klient*innen zu erkennen, zu respektieren und erfolgreich in die Beratungsarbeit zu integrieren. Dabei wird besonderer Wert auf die Reflexion eigener Voreingenommenheiten gelegt, um bewusste oder unbewusste Diskriminierung im Beratungsprozess zu vermeiden. Die Teilnehmenden lernen, wie sie in einem interkulturellen Kontext Vertrauen schaffen, Barrieren abbauen und Klient*innen auf Augenhöhe begegnen können. Zentraler Bestandteil des Seminars ist der Einsatz von kollegialer Fachberatung. Durch den gemeinsamen Austausch können Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen teilen, von anderen lernen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Berufsalltag entwickeln. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
24. bis 26. Oktober 2025 | Königswinter
Frauen*, die Rassismus, Sexismus und HIV-bezogener Diskriminierung entgegentreten wollen
Frauen* stehen immer wieder vor vielfältigen Herausforderungen – sei es durch Rassismus, Sexismus, HIV-Feindlichkeit oder altersbezogene Diskriminierung. In diesem Seminar wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem es um die einzelnen Teilnehmerinnen und ihre Stärke geht. Es geht darum, sich mit anderen Frauen* auszutauschen, neue Perspektiven kennenzulernen und sich mit praktischen Strategien gegen Diskriminierung zu wappnen. Interaktiv und mit kreativen Methoden wird erkundet, wie Erfahrungen genutzt werden können, um sich selbst und andere zu empowern – im Alltag, in der Beratung, in der Community. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
28. Oktober 2025 | Hannover
FGM_C betroffene Frauen im Gesundheitswesen
Seit 2016 steigt die Zahl der dokumentierten Hauptdiagnosen zu Female Genital Mutilation/Cutting (FGM_C) – Weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung – erheblich. Laut dem UNICEF-Bericht aus dem Jahr 2024 sind über 230 Millionen Mädchen und Frauen von FGM_C betroffen. Nach den globalen Einschätzungen ist die Zahl der Betroffenen seit 2016 um 15 Prozent gestiegen. Trotz rechtlicher Restriktionen und dem Einsatz von Aktivist*innen in zahlreichen Ländern (auch in Europa) wird FGM_C weiterhin durchgeführt. Wenn von FGM_C betroffene Frauen medizinische Versorgung in Krankenhäusern benötigen, steht das Personal vor besonderen Herausforderungen, um neben den Behandlungsfragen auch den kommunikativen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Tagung findet im Rahmen des Forschungsprojektes STRONG (Stärkung von Krankenhauspersonal in der Versorgung von Migrantinnen) statt. Es handelt sich hierbei um eine Berliner Fallstudie zu Genitalverstümmelung/-beschneidung. Weitere Informationen finden Sie unter zfg-hannover.de.
5. November 2025 | Köln
„Intersektio-was? 2.0 – Sichtbares und Unsichtbares in der sexuellen Bildung mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“
Der Arbeitskreis Jugend und Prävention Köln lädt ein zum Fachtag rund um intersektionale Perspektiven in der sexuellen Bildung. Dieses Jahr rücken insbesondere die Themen Religion und Sexualität in den Fokus – Bereiche, die im pädagogischen Alltag zunehmend Diskussions- und Fortbildungsbedarf aufwerfen. Die Veranstaltung fragt, welche Normalisierungen und Auslassungen die Praxis sexueller Bildung prägen und welche Ressourcen bereits bestehen und welche es für eine diskriminierungssensible Pädagogik braucht. Weiterle Informationen finden Sie unter jup-koeln.de.
7. und 8. November | Hamburg
Verbandsfachtag "Jetzt erst recht?! Prävention im Spannungsfeld zwischen Sexpositivität und Sexualfeindlichkeit"
Auf dem diesjährigen Fachtag der DAH sollen gemeinsam aktuelle Veränderungen auf gesellschaftlicher, organisationaler und individueller Ebene diskutiert werden, die die Aidshilfearbeit beeinflussen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie in diesen Zeiten die Arbeit weiterentwickelt werden kann. Dabei sollen auf verschiedene Arbeitsbereiche von Aidshilfe geblickt und Auswirkungen analysiert werden, um Aidshilfe zukunftsfähig aufzustellen. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter seminar.aidshilfe.de.
13. bis 16. November 2025 | Waldschlösschen
Bundesweites Positiventreffen
Die Bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und Austausch. Mit diesen Treffen wollen wir die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven fördern und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzen. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.
28. November 2025 | Online
KI sieht nicht alles
Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in immer mehr Bereiche des pädagogischen Handelns – von Recherche und Planung bis zur Text- und Bildgenerierung. Sie erscheint effizient, hilfreich und oft beeindruckend perfekt. Doch KI ist weder perfekt noch objektiv. Sie basiert zum Beispiel auf den eingegebenen Daten und auf Algorithmen, die meist von weißen cis-Männern entwickelt wurden. KI spiegelt deshalb Machtverhältnisse, Ausschlüsse und Stereotype wider. In diesem Web- Seminar geht es diskriminierungskritisch um KI aus intersektionaler Perspektive, zum Beispiel um ihre Auswirkungen auf Gendergerechtigkeit oder Inklusion. Weitere Informationen finden Sie unter gender-nrw.de.
8. bis 9. Dezember 2025 | Berlin
Gemeinsam stark, gemeinsam handeln
Die Deutsche Aidshilfe bietet hier ein praxisorientiertes Grundlagenseminar für LGBTIQ+ Multiplikator*innen an, die in ihren Communitys eigene Unterstützungsangebote entwickeln und umsetzen wollen. Es geht um Wissen, Positionierung und konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Alltag: mit Herz, Haltung und Lust etwas bewegen. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
27. bis 29. März 2026 | Berlin
Münchner AIDS- und Infektiologie-Tage
Seit vier Jahrzehnten sind die Münchner AIDS- und Infektiologie-Tage eine der wichtigsten Plattformen für den interdisziplinären Austausch zu HIV, AIDS und Infektiologie. 2026 wird dieses besondere Jubiläum gefeiert – und das wieder zu Gast in Berlin! Weitere Informationen finden Sie unter aids-tage.de.
S O N S T I G E S
Vertretung der Frauenreferentin der Deutschen Aidshilfe
Sophie Kortenbruck aus Berlin vertritt seit Mitte Juli Eléonore Willems in ihrer Elternzeit als Frauenreferentin der DAH. Einige dürften sie als Seminarleiterin im Waldschlößchen oder als Youthworkerin bei der Berliner Aids-Hilfe kennengelernt haben. Sie ist studierte Psychologin und arbeitet als Systemische Therapeutin. Wichtig ist, dass sie mit 20 Wochenstunden den Bereich Frauen übernimmt. Der Bereich Sexarbeit ist während Eléonore Willems´ Elternzeit bei Maria Kuban und Silke Klumb angesiedelt, Kerstin Mörsch übernimmt solange das Thema Schwangerschaft. Sophie Kortenbruck ist dienstags, mittwochs und donnerstags ansprechbar (telefonisch unter 030/ 69 00 87 38, per Mail unter sophie.kortenbruck@dah.aidshilfe.de).
50 Jahre rubicon
Fünf Jahrzehnte, die von Widerständen, Lichtblicken, Anerkennungen, aber auch von neuen Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung geprägt sind. Dabei hat der Verein von Beginn an Themen aufgegriffen, die aktuell und relevant sind – von der Aids-Prävention bis hin zu geschlechtlicher Vielfalt und Selbstbestimmung. In Köln, in NRW und darüber hinaus hat sich das rubicon als Kompetenzzentrum für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt etabliert und bietet Beratungs- und Unterstützungsangebote für eine vielfältige Zielgruppe – von Regenbogenfamilien über trans* Personen, queere Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und LSBTIQA* 50+ bis hin zu Angehörigen oder Fachkräften. Eine Pressemitteilung zu diesem Jubiläum finden Sie hier (PDF-Datei).
Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.
Der nächste Newsletter erscheint Ende Oktober 2025
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte Oktober per E-Mail an Petra Hielscher.
Aktuelles
2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen
30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die... mehr
2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit
Amnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer... mehr
2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit
Der Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual... mehr
2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation
In Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen... mehr
2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"
Schwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte.... mehr
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