Juni 2025

Liebe Leser*innen,

Am 2. Juni wurde der Internationale Hurentag begangen. In englischsprachigen Ländern International Sex Workers’ Day genannt, ist er ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Sexarbeiter*innen und deren Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Prostitution wird häufig mit Gewalt und Menschenhandel gleichgesetzt – ein zentraler Aspekt sowohl im deutschen Prostituiertenschutzgesetz als auch im sogenannten nordischen Modell. Diese Sichtweise verkennt jedoch, dass es Menschen gibt, die freiwillig in der Sexarbeit tätig sind. Für sie hätte eine Annäherung an das nordische Sexkaufverbot, das auch in Deutschland gelegentlich diskutiert wird, gravierende Folgen: Es würde das fremdbestimmte Ende ihrer beruflichen Laufbahn einläuten. Anlässlich des Internationalen Hurentags haben zwei Vertreterinnen der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW eine Prostituierte mit vierzig Jahren Berufserfahrung getroffen, die sich selbst als freie, autonome Hure bezeichnet. Wir begegnen einer disziplinierten Kleinunternehmerin, die selbstbestimmt entscheiden möchte, wann sie ihre Tätigkeit beendet.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!

Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW

S O Z I A L E S

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann würdigt die Bedeutung der Selbsthilfe in Nordrhein-Westfalen
Als Botschafter für die Gesundheitsselbsthilfe im Jahr 2025 hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister, Karl-Josef Laumann, die herausragende Bedeutung der Selbsthilfe für Menschen in schwierigen Lebenslagen in Nordrhein-Westfalen hervorgehoben. In einer Videobotschaft würdigte er das unermüdliche Engagement der Ehrenamtlichen, die Selbsthilfegruppen organisieren und damit eine unverzichtbare Unterstützung bieten. "Die Selbsthilfe hat bei uns im Land einen hohen Stellenwert. Sie ist eine besonders wichtige Unterstützungsstruktur für Menschen in einer schwierigen Lebenslage. Sie bietet Unterstützung für die Betroffenen, aber auch für ihre Familien", betont Laumann. "Der Erfahrungsaustausch unter Gleichbetroffenen über ihre Lebenssituation und die Möglichkeiten der regionalen medizinischen Versorgungsstrukturen ist von unschätzbarem Wert." Der Minister hob insbesondere das ehrenamtliche Engagement hervor, das die Basis jeder Selbsthilfegruppe bildet: "Es gäbe keine einzige Selbsthilfegruppe, wenn es nicht Menschen gäbe, die es sich zu einem Teil ihres Lebensinhalts gemacht haben, eine Selbsthilfegruppe zu organisieren." Die Videobotschaft finden Sie unter selbsthilfenetz.de.

1001 Menschen waren nicht allein mit ihrer HIV-Diagnose
Ein positiver HIV-Test stürzt die meisten Menschen immer noch in eine schwere Krise. Wie gut, in so einem Moment einen anderen Menschen an der Seite zu haben, der diese Situation bereits bewältigt hat! Genau das macht das Buddy-Projekt der Deutschen Aidshilfe möglich: Erfahrene HIV-Positive geben Starthilfe fürs Leben mit HIV. Und das seit genau 10 Jahren. 1001 Menschen bekamen bereits tatkräftige Begleitung aus der HIV-Selbsthilfe: 1001mal Beistand, 1001 mal Zuversicht und 1001 lebendige Beispiele, die vor Augen führen: Ein gutes Leben mit HIV ist heute möglich. Weitere Informationen zum Buddy-Projekt finden Sie unter buddy.hiv.

Stärkung von Projekten für LSBTIQ*-Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte
Queere Geflüchtete und LSBTIQ* mit Migrationsgeschichte benötigen Informationen über spezifische Angebote in der Umgebung, über Unterbringungsmöglichkeiten, über ihre Rechte im Asylverfahren, Chancen im Berufsleben, ihre Rechte und Pflichten in der Gesellschaft. Empowerment ist ein wichtiger Baustein für Inklusion und politische und soziale Partizipation. Vor allem außerhalb der Ballungszentren sind entsprechende Angebote seltener, weniger bekannt und schwerer erreichbar. Die Robert Bosch Stiftung vergibt Fördermittel für Projekte in kleineren deutschen Städten und Landkreise, die LGBTIQ*-Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund mit Beratungsangeboten, Safer Spaces etc. unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter bosch-stiftung.de.

Studienförderung der Deutschen AIDS-Stiftung
Die Studienförderung der Deutschen AIDS-Stiftung richtet sich an Studierende, Promovierende und Habilitierende, die sich im Rahmen ihrer deutsch- oder englischsprachigen Qualifikationsarbeit (Bachelor-, Masterarbeit, Dissertation, Habilitation) mit den Themen HIV, Aids und STI auseinandersetzen wollen. Die Unterstützung kann bis zu 6.000 Euro betragen. Die Frist für die Einreichung der Bewerbungsunterlagen läuft noch bis zum 25. Juli 2025. Weitere Informationen finden Sie unter www.aids-stiftung.de.

P O L I T I K

Eine aktuelle Studie zeigt: Es braucht Landes-Antidiskriminierungsgesetze
Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, haben auf Länderebene kaum Möglichkeiten, sich rechtlich gegen Diskriminierung zu wehren. Das gilt insbesondere in Bereichen, für die die Länder explizit zuständig sind – dazu zählen Schulen, Universitäten, Ämter oder die Polizei. Das ist das Ergebnis eines jüngst veröffentlichten Kurzgutachtens der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die Erarbeitung eines Antidiskriminierungsgesetzes wurde im Koalitionsvertrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung festgeschrieben und wird zurzeit in einer interministeriellen Arbeitsgruppe erarbeitet. Die Pressemitteilung der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, finden Sie hier (PDF-Datei).

Paritätische Position zum Schutz von Sexarbeiter*innen
Der Paritätische Gesamtverband hat am 25. April 2025 eine Position zum Schutz von Sexarbeiter*innen verabschiedet. Damit will er sich in die Diskussionen rund um die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes einbringen. Das Papier bildet Grundzüge des innerverbandlichen Austauschs ab. Den Verband eint, dass er ein generelles Sexkaufverbot kritisch sieht und dass es den menschenrechtlichen Schutz von Sexarbeitenden/Prostituierten zu stärken gilt. Gleichermaßen sei an dieser Stelle aber auch darauf hingewiesen, dass es in den nachfolgend aufgezeigten Punkten vereinzelt auch Stimmen gibt, die die aufgezeigten Linien zwar bejahen, sich jedoch noch eine restriktivere Handhabung zum Schutz der Sexarbeitenden wünschen. Selbstbestimmte und freiwillige Sexarbeit sind in Deutschland nach geltender Gesetzeslage als sexuelle Dienstleistung und Möglichkeit der Erwerbstätigkeit grundsätzlich legal, wenn auch staatlich mehr als andere Professionen reglementiert. Entscheidend ist für den Paritätischen, selbstbestimmte Sexarbeit von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu unterscheiden. Zwangsprostitution und Menschenhandel sind strikt zu bekämpfen. Selbstbestimmte und freiwillige Sexarbeit gilt es jenseits ideologischer Debatten zu akzeptieren und zu entstigmatisieren. Entsprechende Unterstützungsstrukturen und Angebote für Personen, die Sexarbeit/Prostitution ausüben, müssen gestärkt werden. Die Position des Paritätischen Gesamtverbands zum Schutz von Sexarbeiter*innen finden Sie unter der-paritaetische.de.

Queerpolitisches Grundsatzpapier des Paritätischen Gesamtverbandes verabschiedet
Der Verbandsrat des Paritätischen Gesamtverbandes hat am 25. April 2025 ebenso ein queerpolitisches Grundsatzpapier verabschiedet. Unter dem Titel "Demokratie braucht Vielfalt - Vielfalt braucht Demokratie!" bezieht der Verband klar Stellung für die Rechte und den Schutz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Personen. Der Paritätische betont in dem Papier, dass er für die Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten stehe. Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*- und intergeschlechtliche Menschen sowie nicht-binäre Personen und alle, die heteronormativen Vorstellungen nicht entsprechen, sind für ihn integraler Bestandteil der Gesellschaft. Darum fühlt sich der Paritätische allen queeren Mitgliedsorganisationen, Paritäter*innen und Klient*innen verpflichtet und setzt sich für eine Demokratie der Vielfalt ein. Gesellschaftliche Akzeptanz für queeres Leben ist in Deutschland grundsätzlich vorhanden. Juristisch ist Gleichstellung weitgehend erreicht, dennoch gibt es noch Ungleichbehandlungen, etwa beim Abstammungsrecht. Zudem werden Fortschritte wie das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) zunehmend wieder infrage gestellt. Ressentiments, vor allem gegen trans* Personen (insbesondere trans* Frauen), und Hasskriminalität nehmen wieder zu. Die Durchsetzung von Queerpolitik ist für den Paritätischen daher ein Gradmesser für das demokratische Miteinander in Deutschland. Das queerpolitische Grundsatzpapier des Paritätischen finden Sie unter der-paritaetische.de.

T H E M A

"Wir sind eine Gesellschaft von Singles. Wie soll denn da ein Sexkaufverbot funktionieren?"
Eine Kleinstadt im Ruhrgebiet. In einem unscheinbaren Mietshaus nahe der Fußgängerzone befinden sich eine Sportarztpraxis, ein Nagelstudio, ein Friseursalon und eine Beauty Lounge. Auf einem weiteren Klingelschild steht schlicht "Studio". Hinter der Tür verbirgt sich die Welt der Prostituierten Mona, die sich in ihrer Online-Werbung als 'nahbare Domina' beschreibt. Wir begegnen einer disziplinierten Kleinunternehmerin, die selbstbestimmt entscheiden möchte, wann sie ihre Tätigkeit beendet. Lesen Sie den Artikel unter xxelle-nrw.de.

T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N

5. Juli 2025 | Köln
CSD-Empfang des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW
Wie immer mit einem vielfältigen Programm, Empowerment, Vernetzung und natürlich der Verleihung der Kompassnadel. Die Kompassnadel 2025 geht an den SC Janus aus Köln – Europas ältesten und größten queeren Sportverein. Die Einladung und Infos zur Anmeldung finden Sie hier (PDF-Datei).

18. Juli 2025 | Berlin
Positive Aussichten - Fachtag zu HIV und Alter
Dieser besondere Fachtag steht ganz im Zeichen der Bedarfe, Erfahrungen und Potenziale einer älter werdenden Community. Die Teilnehmer*innen sollen mit eingeladenen Expert*innen aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen, voneinander lernen und neue Impulse setzen. Ein weiterer Schwerpunkt des Fachtags ist das Thema Empowerment. Viele ältere Menschen aus der Community bringen wertvolle Erfahrungen in Selbstorganisation und Aktivismus mit. Hier soll ein Raum geöffnet werden, diese kraftvollen Ressourcen sichtbar zu machen und gemeinsam Wege zu finden, selbstbestimmt und gestärkt dem Älterwerden zu begegnen. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

10. bis 13. August 2025 | 
Bundesweites Positiventreffen | Waldschlösschen
Die bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Das Treffen im Sommer richtet sich an Langzeit- und ältere HIV-positive Menschen. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und den so wichtigen „informellen Austausch“. Mit diesen Treffen sollen die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven gefördert und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

14. bis 17. August 2025 | Bielefeld
Treffen Jugendlicher zwischen 14 und 17 Jahren mit HIV
Leben mit HIV ist auch heute noch eine besondere Herausforderung, insbesondere wenn man noch sehr jung ist. In der Schule klarkommen, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität finden und lustvoll ausleben, Krisen erleben, ohne dass es einen aus der Bahn wirft, eine Zukunftsperspektive entwickeln, vielleicht in einem fremden Land, und all dies ohne dass die HIV-Infektion eine zusätzliche Hürde darstellt – geht das? Zu diesem Wochenende sind alle in Deutschland lebenden Menschen mit HIV zwischen 14 und 17 Jahren eingeladen, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität, Herkunft, Sprache etc. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

15. bis 17. August 2025 | Waldschlösschen
Tage der positiven Selbsthilfe – Ein Barcamp für Menschen mit HIV
Das Barcamp soll ein Forum für Austausch und gegenseitige Unterstützung bieten. Es soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich mit anderen Menschen mit HIV/Aids zu vernetzen, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Die Schwerpunkte des Barcamps sind die Einführung eines Tages der positiven Selbsthilfe, die Verantwortung als HIV-positiver Mensch und was man außerhalb der Medikamente Gutes für sich tun kann. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

1. und 15. September 2025 | Online
Rückenwind - Das Resilienztraining für den Arbeitsalltag
Sie möchten Ihre Widerstandskraft stärken? Sie möchten sich wappnen für Situationen, in denen es turbulent zugeht? Sie möchten aus Belastungssituationen gestärkt hervorgehen? Das Schlüsselwort ist Resilienz! Wie Sie Ihr persönliches Schutzschild nutzen und stärken, lernen Sie in diesem Seminar. Schwierige Zeiten und Krisensituationen gehören zum Alltag im Berufs- und Privatleben. Die Auswirkungen machen sich im Wohlbefinden und in der Leistungsfähigkeit bemerkbar. Menschen können Kompensationsfähigkeiten entwickeln, die ihnen helfen, auch solche Situationen gut zu meistern und daraus zu lernen – für einen erfolgreichen Arbeitsalltag. Weitere Informationen finden Sie unter paritaetische-akademie-nrw.de.

17. und 24. September 2025 |Online
Interkulturelle Öffnung für Menschen mit und ohne Migrationsbiografien im Kontext der Arbeit im Gesundheitswesen
Den Blick über den Tellerrand aktivieren, das eigene Denken für andere kulturelle Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit öffnen, das ermöglicht „Open your Mindset". "Racial Trauma" als Grundlage für Verständnis, sowie die physischen und psychischen Auswirkungen von "Racism related stress" sollen den Personen der Zielgruppe nähergebracht werden, damit die Empathie für rassifizierte und von Intersektionalität betroffene Menschen hinsichtlich Gesundheit und Krankheit gesteigert wird. Des Weiteren wird es eine Einführung in koloniale Kontinuitäten in der Medizin geben, damit die strukturelle Problematik, die im Gesundheitswesen herrscht, verdeutlicht wird. "Klassische Schulmedizin" als Goldstandard vs. alternativ tradiertes Heilwisssen als Diskurs gelingender Heilbehandlung. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

19. bis 21. September 2025 | Walsrode
Selbsthilfe im Zeichen des gesellschaftlichen Wandels
Der Fachtag richtet sich an Menschen mit HIV, die in der Selbsthilfe aktiv sind. Hier wird sich mit den Herausforderungen eines wachsenden Rechtsrucks auseinandergesetzt. Themen wie Rassismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Diskriminierung – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb unserer eigenen Reihen – stehen dabei im Fokus. In Workshops werden konkrete Strategien entwickelt, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

2. bis 5. Oktober 2025 | Hamburg
Bundesweites Positiventreffen junger Erwachsener
Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität zu finden und lustvoll auszuleben, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, in einem fremden Land zu leben, das sind für viele junge Menschen spannende, aber manchmal auch herausfordernde Aspekte des Lebens. Eine HIV-Infektion und damit das Leben mit einer chronischen Erkrankung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Es ist jedoch meist nicht die Sorge vor Krankheit und Tod, welche die Menschen mit HIV verunsichert, sondern häufiger die Sorge vor Ausgrenzung, Ablehnung und Diskriminierung. Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren, die in Deutschland leben, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität oder Herkunft. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

15. bis 16. Oktober 2025 | Erfurt
Schnelltests ohne Ärzt*innen
Im Rahmen des Masernschutzgesetzes, das am 14. November 2019 im Bundestag beschlossen und am 20. Dezember gebilligt wurde, kkam es auch zu Änderungen in §24 Infektionsschutzgesetz und §3 der Medizinprodukteabgabe-Verordnung: Seit dem 1. März 2020 ist es in Aidshilfen, Gesundheitsämtern, Checkpoints, Aids- und Drogenberatungsstellen möglich, Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C ohne ärztliche Aufsicht anzubieten und durchzuführen. Der Gesetzgeber reagierte einerseits auf den Ärzt*innenmangel, der sich in diesem Feld besonders bzw. früher auswirkt und andererseits auf die Notwendigkeit, eine bislang stabil hohe Zahl von unerkannten HIV- und Hepatitis-C-Infektionen zu reduzieren. Seit Ende 2020 kommen auch Antigen- und Antikörper-Schnelltests auf SARS-CoV-2 für die Dauer der Pandemie hinzu. Durch den Wegfall der ärztlichen Aufsicht geht die Verantwortung für die Testung auf die Mitarbeiter*innen der Checkpoints über. Im theoretischen Teil des Seminars geht es neben medizinischen Grundlagen zu den Schnelltests um die Aufgaben und Pflichten, die mit der Übernahme der Verantwortung verbunden sind. Im praktischen Teil werden verschiedene Schnelltests durchgeführt, Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt und es erfolgt eine Einweisung in verschiedene Produkte entsprechend der Medizinprodukteabgabe-Verordnung. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

24. Oktober 2025 | Online
Fortbildung: Gender- und kultursensible Beratung: Praxisorientierte Ansätze und kollegiale Fachberatung
In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist die gender- und kultursensible Beratung ein wesentlicher Bestandteil professioneller Sozial- und Gesundheitsarbeit. Der Workshop vermittelt praxisnahe Methoden, um gender- und kulturspezifische Bedürfnisse von Klient*innen zu erkennen, zu respektieren und erfolgreich in die Beratungsarbeit zu integrieren. Dabei wird besonderer Wert auf die Reflexion eigener Voreingenommenheiten gelegt, um bewusste oder unbewusste Diskriminierung im Beratungsprozess zu vermeiden. Die Teilnehmenden lernen, wie sie in einem interkulturellen Kontext Vertrauen schaffen, Barrieren abbauen und Klient*innen auf Augenhöhe begegnen können. Zentraler Bestandteil des Seminars ist der Einsatz von kollegialer Fachberatung. Durch den gemeinsamen Austausch können Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen teilen, von anderen lernen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Berufsalltag entwickeln. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

13. bis 16. November 2025 | Waldschlösschen

Liebe Leser*innen,

Am 2. Juni wurde der Internationale Hurentag begangen. In englischsprachigen Ländern International Sex Workers’ Day genannt, ist er ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Sexarbeiter*innen und deren Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Prostitution wird häufig mit Gewalt und Menschenhandel gleichgesetzt – ein zentraler Aspekt sowohl im deutschen Prostituiertenschutzgesetz als auch im sogenannten nordischen Modell. Diese Sichtweise verkennt jedoch, dass es Menschen gibt, die freiwillig in der Sexarbeit tätig sind. Für sie hätte eine Annäherung an das nordische Sexkaufverbot, das auch in Deutschland gelegentlich diskutiert wird, gravierende Folgen: Es würde das fremdbestimmte Ende ihrer beruflichen Laufbahn einläuten. Anlässlich des Internationalen Hurentags haben zwei Vertreterinnen der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW eine Prostituierte mit vierzig Jahren Berufserfahrung getroffen, die sich selbst als freie, autonome Hure bezeichnet. Wir begegnen einer disziplinierten Kleinunternehmerin, die selbstbestimmt entscheiden möchte, wann sie ihre Tätigkeit beendet.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!

Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW

S O Z I A L E S

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann würdigt die Bedeutung der Selbsthilfe in Nordrhein-Westfalen
Als Botschafter für die Gesundheitsselbsthilfe im Jahr 2025 hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister, Karl-Josef Laumann, die herausragende Bedeutung der Selbsthilfe für Menschen in schwierigen Lebenslagen in Nordrhein-Westfalen hervorgehoben. In einer Videobotschaft würdigte er das unermüdliche Engagement der Ehrenamtlichen, die Selbsthilfegruppen organisieren und damit eine unverzichtbare Unterstützung bieten. "Die Selbsthilfe hat bei uns im Land einen hohen Stellenwert. Sie ist eine besonders wichtige Unterstützungsstruktur für Menschen in einer schwierigen Lebenslage. Sie bietet Unterstützung für die Betroffenen, aber auch für ihre Familien", betont Laumann. "Der Erfahrungsaustausch unter Gleichbetroffenen über ihre Lebenssituation und die Möglichkeiten der regionalen medizinischen Versorgungsstrukturen ist von unschätzbarem Wert." Der Minister hob insbesondere das ehrenamtliche Engagement hervor, das die Basis jeder Selbsthilfegruppe bildet: "Es gäbe keine einzige Selbsthilfegruppe, wenn es nicht Menschen gäbe, die es sich zu einem Teil ihres Lebensinhalts gemacht haben, eine Selbsthilfegruppe zu organisieren." Die Videobotschaft finden Sie unter selbsthilfenetz.de.

1001 Menschen waren nicht allein mit ihrer HIV-Diagnose
Ein positiver HIV-Test stürzt die meisten Menschen immer noch in eine schwere Krise. Wie gut, in so einem Moment einen anderen Menschen an der Seite zu haben, der diese Situation bereits bewältigt hat! Genau das macht das Buddy-Projekt der Deutschen Aidshilfe möglich: Erfahrene HIV-Positive geben Starthilfe fürs Leben mit HIV. Und das seit genau 10 Jahren. 1001 Menschen bekamen bereits tatkräftige Begleitung aus der HIV-Selbsthilfe: 1001mal Beistand, 1001 mal Zuversicht und 1001 lebendige Beispiele, die vor Augen führen: Ein gutes Leben mit HIV ist heute möglich. Weitere Informationen zum Buddy-Projekt finden Sie unter buddy.hiv.

Stärkung von Projekten für LSBTIQ*-Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte
Queere Geflüchtete und LSBTIQ* mit Migrationsgeschichte benötigen Informationen über spezifische Angebote in der Umgebung, über Unterbringungsmöglichkeiten, über ihre Rechte im Asylverfahren, Chancen im Berufsleben, ihre Rechte und Pflichten in der Gesellschaft. Empowerment ist ein wichtiger Baustein für Inklusion und politische und soziale Partizipation. Vor allem außerhalb der Ballungszentren sind entsprechende Angebote seltener, weniger bekannt und schwerer erreichbar. Die Robert Bosch Stiftung vergibt Fördermittel für Projekte in kleineren deutschen Städten und Landkreise, die LGBTIQ*-Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund mit Beratungsangeboten, Safer Spaces etc. unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter bosch-stiftung.de.

Studienförderung der Deutschen AIDS-Stiftung
Die Studienförderung der Deutschen AIDS-Stiftung richtet sich an Studierende, Promovierende und Habilitierende, die sich im Rahmen ihrer deutsch- oder englischsprachigen Qualifikationsarbeit (Bachelor-, Masterarbeit, Dissertation, Habilitation) mit den Themen HIV, Aids und STI auseinandersetzen wollen. Die Unterstützung kann bis zu 6.000 Euro betragen. Die Frist für die Einreichung der Bewerbungsunterlagen läuft noch bis zum 25. Juli 2025. Weitere Informationen finden Sie unter www.aids-stiftung.de.

P O L I T I K

Eine aktuelle Studie zeigt: Es braucht Landes-Antidiskriminierungsgesetze
Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, haben auf Länderebene kaum Möglichkeiten, sich rechtlich gegen Diskriminierung zu wehren. Das gilt insbesondere in Bereichen, für die die Länder explizit zuständig sind – dazu zählen Schulen, Universitäten, Ämter oder die Polizei. Das ist das Ergebnis eines jüngst veröffentlichten Kurzgutachtens der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die Erarbeitung eines Antidiskriminierungsgesetzes wurde im Koalitionsvertrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung festgeschrieben und wird zurzeit in einer interministeriellen Arbeitsgruppe erarbeitet. Die Pressemitteilung der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, finden Sie hier (PDF-Datei).

Paritätische Position zum Schutz von Sexarbeiter*innen
Der Paritätische Gesamtverband hat am 25. April 2025 eine Position zum Schutz von Sexarbeiter*innen verabschiedet. Damit will er sich in die Diskussionen rund um die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes einbringen. Das Papier bildet Grundzüge des innerverbandlichen Austauschs ab. Den Verband eint, dass er ein generelles Sexkaufverbot kritisch sieht und dass es den menschenrechtlichen Schutz von Sexarbeitenden/Prostituierten zu stärken gilt. Gleichermaßen sei an dieser Stelle aber auch darauf hingewiesen, dass es in den nachfolgend aufgezeigten Punkten vereinzelt auch Stimmen gibt, die die aufgezeigten Linien zwar bejahen, sich jedoch noch eine restriktivere Handhabung zum Schutz der Sexarbeitenden wünschen. Selbstbestimmte und freiwillige Sexarbeit sind in Deutschland nach geltender Gesetzeslage als sexuelle Dienstleistung und Möglichkeit der Erwerbstätigkeit grundsätzlich legal, wenn auch staatlich mehr als andere Professionen reglementiert. Entscheidend ist für den Paritätischen, selbstbestimmte Sexarbeit von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu unterscheiden. Zwangsprostitution und Menschenhandel sind strikt zu bekämpfen. Selbstbestimmte und freiwillige Sexarbeit gilt es jenseits ideologischer Debatten zu akzeptieren und zu entstigmatisieren. Entsprechende Unterstützungsstrukturen und Angebote für Personen, die Sexarbeit/Prostitution ausüben, müssen gestärkt werden. Die Position des Paritätischen Gesamtverbands zum Schutz von Sexarbeiter*innen finden Sie unter der-paritaetische.de.

Queerpolitisches Grundsatzpapier des Paritätischen Gesamtverbandes verabschiedet
Der Verbandsrat des Paritätischen Gesamtverbandes hat am 25. April 2025 ebenso ein queerpolitisches Grundsatzpapier verabschiedet. Unter dem Titel "Demokratie braucht Vielfalt - Vielfalt braucht Demokratie!" bezieht der Verband klar Stellung für die Rechte und den Schutz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Personen. Der Paritätische betont in dem Papier, dass er für die Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten stehe. Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*- und intergeschlechtliche Menschen sowie nicht-binäre Personen und alle, die heteronormativen Vorstellungen nicht entsprechen, sind für ihn integraler Bestandteil der Gesellschaft. Darum fühlt sich der Paritätische allen queeren Mitgliedsorganisationen, Paritäter*innen und Klient*innen verpflichtet und setzt sich für eine Demokratie der Vielfalt ein. Gesellschaftliche Akzeptanz für queeres Leben ist in Deutschland grundsätzlich vorhanden. Juristisch ist Gleichstellung weitgehend erreicht, dennoch gibt es noch Ungleichbehandlungen, etwa beim Abstammungsrecht. Zudem werden Fortschritte wie das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) zunehmend wieder infrage gestellt. Ressentiments, vor allem gegen trans* Personen (insbesondere trans* Frauen), und Hasskriminalität nehmen wieder zu. Die Durchsetzung von Queerpolitik ist für den Paritätischen daher ein Gradmesser für das demokratische Miteinander in Deutschland. Das queerpolitische Grundsatzpapier des Paritätischen finden Sie unter der-paritaetische.de.

T H E M A

"Wir sind eine Gesellschaft von Singles. Wie soll denn da ein Sexkaufverbot funktionieren?"
Eine Kleinstadt im Ruhrgebiet. In einem unscheinbaren Mietshaus nahe der Fußgängerzone befinden sich eine Sportarztpraxis, ein Nagelstudio, ein Friseursalon und eine Beauty Lounge. Auf einem weiteren Klingelschild steht schlicht "Studio". Hinter der Tür verbirgt sich die Welt der Prostituierten Mona, die sich in ihrer Online-Werbung als 'nahbare Domina' beschreibt. Wir begegnen einer disziplinierten Kleinunternehmerin, die selbstbestimmt entscheiden möchte, wann sie ihre Tätigkeit beendet. Lesen Sie den Artikel unter xxelle-nrw.de.

T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N

5. Juli 2025 | Köln
CSD-Empfang des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW
Wie immer mit einem vielfältigen Programm, Empowerment, Vernetzung und natürlich der Verleihung der Kompassnadel. Die Kompassnadel 2025 geht an den SC Janus aus Köln – Europas ältesten und größten queeren Sportverein. Die Einladung und Infos zur Anmeldung finden Sie hier (PDF-Datei).

18. Juli 2025 | Berlin
Positive Aussichten - Fachtag zu HIV und Alter
Dieser besondere Fachtag steht ganz im Zeichen der Bedarfe, Erfahrungen und Potenziale einer älter werdenden Community. Die Teilnehmer*innen sollen mit eingeladenen Expert*innen aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen, voneinander lernen und neue Impulse setzen. Ein weiterer Schwerpunkt des Fachtags ist das Thema Empowerment. Viele ältere Menschen aus der Community bringen wertvolle Erfahrungen in Selbstorganisation und Aktivismus mit. Hier soll ein Raum geöffnet werden, diese kraftvollen Ressourcen sichtbar zu machen und gemeinsam Wege zu finden, selbstbestimmt und gestärkt dem Älterwerden zu begegnen. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

10. bis 13. August 2025 | 
Bundesweites Positiventreffen | Waldschlösschen
Die bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Das Treffen im Sommer richtet sich an Langzeit- und ältere HIV-positive Menschen. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und den so wichtigen „informellen Austausch“. Mit diesen Treffen sollen die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven gefördert und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

14. bis 17. August 2025 | Bielefeld
Treffen Jugendlicher zwischen 14 und 17 Jahren mit HIV
Leben mit HIV ist auch heute noch eine besondere Herausforderung, insbesondere wenn man noch sehr jung ist. In der Schule klarkommen, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität finden und lustvoll ausleben, Krisen erleben, ohne dass es einen aus der Bahn wirft, eine Zukunftsperspektive entwickeln, vielleicht in einem fremden Land, und all dies ohne dass die HIV-Infektion eine zusätzliche Hürde darstellt – geht das? Zu diesem Wochenende sind alle in Deutschland lebenden Menschen mit HIV zwischen 14 und 17 Jahren eingeladen, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität, Herkunft, Sprache etc. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

15. bis 17. August 2025 | Waldschlösschen
Tage der positiven Selbsthilfe – Ein Barcamp für Menschen mit HIV
Das Barcamp soll ein Forum für Austausch und gegenseitige Unterstützung bieten. Es soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich mit anderen Menschen mit HIV/Aids zu vernetzen, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Die Schwerpunkte des Barcamps sind die Einführung eines Tages der positiven Selbsthilfe, die Verantwortung als HIV-positiver Mensch und was man außerhalb der Medikamente Gutes für sich tun kann. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

1. und 15. September 2025 | Online
Rückenwind - Das Resilienztraining für den Arbeitsalltag
Sie möchten Ihre Widerstandskraft stärken? Sie möchten sich wappnen für Situationen, in denen es turbulent zugeht? Sie möchten aus Belastungssituationen gestärkt hervorgehen? Das Schlüsselwort ist Resilienz! Wie Sie Ihr persönliches Schutzschild nutzen und stärken, lernen Sie in diesem Seminar. Schwierige Zeiten und Krisensituationen gehören zum Alltag im Berufs- und Privatleben. Die Auswirkungen machen sich im Wohlbefinden und in der Leistungsfähigkeit bemerkbar. Menschen können Kompensationsfähigkeiten entwickeln, die ihnen helfen, auch solche Situationen gut zu meistern und daraus zu lernen – für einen erfolgreichen Arbeitsalltag. Weitere Informationen finden Sie unter paritaetische-akademie-nrw.de.

17. und 24. September 2025 |Online
Interkulturelle Öffnung für Menschen mit und ohne Migrationsbiografien im Kontext der Arbeit im Gesundheitswesen
Den Blick über den Tellerrand aktivieren, das eigene Denken für andere kulturelle Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit öffnen, das ermöglicht „Open your Mindset". "Racial Trauma" als Grundlage für Verständnis, sowie die physischen und psychischen Auswirkungen von "Racism related stress" sollen den Personen der Zielgruppe nähergebracht werden, damit die Empathie für rassifizierte und von Intersektionalität betroffene Menschen hinsichtlich Gesundheit und Krankheit gesteigert wird. Des Weiteren wird es eine Einführung in koloniale Kontinuitäten in der Medizin geben, damit die strukturelle Problematik, die im Gesundheitswesen herrscht, verdeutlicht wird. "Klassische Schulmedizin" als Goldstandard vs. alternativ tradiertes Heilwisssen als Diskurs gelingender Heilbehandlung. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

19. bis 21. September 2025 | Walsrode
Selbsthilfe im Zeichen des gesellschaftlichen Wandels
Der Fachtag richtet sich an Menschen mit HIV, die in der Selbsthilfe aktiv sind. Hier wird sich mit den Herausforderungen eines wachsenden Rechtsrucks auseinandergesetzt. Themen wie Rassismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Diskriminierung – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb unserer eigenen Reihen – stehen dabei im Fokus. In Workshops werden konkrete Strategien entwickelt, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

2. bis 5. Oktober 2025 | Hamburg
Bundesweites Positiventreffen junger Erwachsener
Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität zu finden und lustvoll auszuleben, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, in einem fremden Land zu leben, das sind für viele junge Menschen spannende, aber manchmal auch herausfordernde Aspekte des Lebens. Eine HIV-Infektion und damit das Leben mit einer chronischen Erkrankung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Es ist jedoch meist nicht die Sorge vor Krankheit und Tod, welche die Menschen mit HIV verunsichert, sondern häufiger die Sorge vor Ausgrenzung, Ablehnung und Diskriminierung. Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren, die in Deutschland leben, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität oder Herkunft. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

15. bis 16. Oktober 2025 | Erfurt
Schnelltests ohne Ärzt*innen
Im Rahmen des Masernschutzgesetzes, das am 14. November 2019 im Bundestag beschlossen und am 20. Dezember gebilligt wurde, kkam es auch zu Änderungen in §24 Infektionsschutzgesetz und §3 der Medizinprodukteabgabe-Verordnung: Seit dem 1. März 2020 ist es in Aidshilfen, Gesundheitsämtern, Checkpoints, Aids- und Drogenberatungsstellen möglich, Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C ohne ärztliche Aufsicht anzubieten und durchzuführen. Der Gesetzgeber reagierte einerseits auf den Ärzt*innenmangel, der sich in diesem Feld besonders bzw. früher auswirkt und andererseits auf die Notwendigkeit, eine bislang stabil hohe Zahl von unerkannten HIV- und Hepatitis-C-Infektionen zu reduzieren. Seit Ende 2020 kommen auch Antigen- und Antikörper-Schnelltests auf SARS-CoV-2 für die Dauer der Pandemie hinzu. Durch den Wegfall der ärztlichen Aufsicht geht die Verantwortung für die Testung auf die Mitarbeiter*innen der Checkpoints über. Im theoretischen Teil des Seminars geht es neben medizinischen Grundlagen zu den Schnelltests um die Aufgaben und Pflichten, die mit der Übernahme der Verantwortung verbunden sind. Im praktischen Teil werden verschiedene Schnelltests durchgeführt, Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt und es erfolgt eine Einweisung in verschiedene Produkte entsprechend der Medizinprodukteabgabe-Verordnung. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

24. Oktober 2025 | Online
Fortbildung: Gender- und kultursensible Beratung: Praxisorientierte Ansätze und kollegiale Fachberatung
In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist die gender- und kultursensible Beratung ein wesentlicher Bestandteil professioneller Sozial- und Gesundheitsarbeit. Der Workshop vermittelt praxisnahe Methoden, um gender- und kulturspezifische Bedürfnisse von Klient*innen zu erkennen, zu respektieren und erfolgreich in die Beratungsarbeit zu integrieren. Dabei wird besonderer Wert auf die Reflexion eigener Voreingenommenheiten gelegt, um bewusste oder unbewusste Diskriminierung im Beratungsprozess zu vermeiden. Die Teilnehmenden lernen, wie sie in einem interkulturellen Kontext Vertrauen schaffen, Barrieren abbauen und Klient*innen auf Augenhöhe begegnen können. Zentraler Bestandteil des Seminars ist der Einsatz von kollegialer Fachberatung. Durch den gemeinsamen Austausch können Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen teilen, von anderen lernen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Berufsalltag entwickeln. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

13. bis 16. November 2025 | Waldschlösschen
Bundesweites Positiventreffen
Die Bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und Austausch. Mit diesen Treffen wollen wir die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven fördern und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzen. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

S O N S T I G E S

KI-Umfrage der Deutschen Aidshilfe
Die Deutsche Aidshilfe befragt Aktivist*innen in der HIV-Selbsthilfe nach ihrer Meinung zum Einsatz von „künstlicher Intelligenz“ im Gesundheitswesen, speziell in der HIV-Selbsthilfe. Dazu wurde eine anonyme Umfrage mit vier Fragen erstellt, die in ca. drei bis fünf Minuten beantwortet werden kann. Die Umfrage finden Sie unter deutscheaidshilfe.questionpro.eu.

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.

Der nächste Newsletter erscheint Mitte August 2025
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Anfang August per E-Mail an Petra Hielscher.


Bundesweites Positiventreffen
Die Bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und Austausch. Mit diesen Treffen wollen wir die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven fördern und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzen. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

S O N S T I G E S

KI-Umfrage der Deutschen Aidshilfe
Die Deutsche Aidshilfe befragt Aktivist*innen in der HIV-Selbsthilfe nach ihrer Meinung zum Einsatz von „künstlicher Intelligenz“ im Gesundheitswesen, speziell in der HIV-Selbsthilfe. Dazu wurde eine anonyme Umfrage mit vier Fragen erstellt, die in ca. drei bis fünf Minuten beantwortet werden kann. Die Umfrage finden Sie unter deutscheaidshilfe.questionpro.eu.

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.

Der nächste Newsletter erscheint Mitte August 2025
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Anfang August per E-Mail an Petra Hielscher.

Aktuelles

2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen

News30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die...   mehr

2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit

NewsAmnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer...   mehr

2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit

NewsDer Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual...   mehr

2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation

NewsIn Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen...   mehr

2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"

NewsSchwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte....   mehr

Termine

Hier finden sie alle Termine und Aktivitäten der nächsten Wochen

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