Mai 2025
Liebe Leser*innen,
Seit 30 Jahren sind in der LAG Frauen* und HIV/Aids in NRW Kolleginnen zahlreicher Aidshilfen und anderer Organisationen und engagierter Frauen mit HIV miteinander vernetzt. Seit jeher verbinden sie sich auch mit anderen Fachkräften und Organisationen, seit 20 Jahren unter der Marke "XXelle".
Da HIV viele andere Themen und Arbeitsfelder berührt, entstanden im Laufe der Jahre gute Kontakte zu HIV-Schwerpunktpraxen, Hebammen, Kliniken oder Gesundheitsämtern, aber auch zu Frauenhäusern, Gleichstellungs- und Drogenberatungsstellen und Beratungsstellen für Migrant*innen. Es geht um gesundheitliche Versorgung, Fragen zu Asyl, Herausforderungen im Alltag. Manchmal geht es auch um Gewalt gegen Frauen. Und es geht um Politik.
Wo "XXelle" draufsteht, ist Vernetzung drin. Anfang Mai zeigte sich das in der Präsenz unserer Kolleginnen beim 18. Deutschen Hebammenkongress in Münster, an dem 1.800 Hebammen und weitere Fachleute teilnahmen. Hier kamen unsere Kolleg*innen vielfach ins Gespräch, warben für einen unbeschwerten und stigmafreien Umgang mit Müttern mit HIV, informierten über die Empfehlung der deutschen und österreichischen Fachgesellschaften zum Stillen auch mit HIV, so wie es in den im Sommer noch zu veröffentlichenden Richtlinien festgelegt wurde. Bei vielen Hebammen stießen wir auf offene Ohren, auch wenn noch viele Fragen zu beantworten waren.
Mitte Mai trafen sich die Mitglieder der LAG zu ihrer jährlichen Klausurtagung in der Akademie Wolfsburg in Mülheim an der Ruhr. Hier wurden Frauke Arlitt aus Bielefeld und Eva Kempkes aus Paderborn zu neuen LAG-Sprecher*innen gewählt. Wir danken den beiden Kolleginnen für die Bereitschaft, diese Aufgabe zu übernehmen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihnen in den kommenden zwei Jahren. Wir danken auch den bisherigen Sprecher*innen Hannah Harms und Jule Frielingsdorf für ihr Engagement.
Bei der Klausurtagung wurde auch der neue Film "XXelle in NRW – Vernetzung ist unsere Stärke!" erstmals präsentiert, der die Vernetzungsarbeit von XXelle bestens darstellt. Er ist ab sofort online und kann gern an weitere Interessierte empfohlen werden.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!
Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW
A K T U E L L E S
Christa Skomorowsky gestorben
Am 19. April ist Christa Skomorowsky, Gründungsmitglied und Seele der AIDS-Initiative Bonn, Ehrenmitglied der Aidshilfe NRW, gestorben. Noch im Dezember konnte unser Landesvorstand Christa die Ehrenmitgliedschaft verleihen, worüber sie sich sehr gefreut hat. Seit nahezu 40 Jahren war Christa in Aidshilfe-Zusammenhängen aktiv, zunächst bei der Aidshilfe Bonn, seit 2002 bei der Aids-Initiative Bonn. Sie war eine engagierte und streitbare Kollegin, die immer die Menschen und den Auf- und Ausbau präventiver und lebensstilakzeptierender Strukturen für Drogengebrauchende im Blick hatte. Sie gründete JES NRW mit und war dort lange im Vorstand. Jahrzehnte war sie Mitglied der Landeskommission Aids. In ihrem Nachruf formulierte die Aids-Initiative Bonn: "Wir und die von Dir über Jahrzehnte begleiteten Menschen sind Dir unendlich dankbar, liebe Christa! Mit Deiner Arbeit und Deiner starken Persönlichkeit hast Du sehr vielen Menschen Mut gemacht, geholfen oder gar das Leben gerettet. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit und vermissen Dich. Unser tiefes Mitgefühl, unsere Gedanken und unsere Anteilnahme gelten Deiner Tochter Janine. Dein Lebenswerk werden wir nach bestem Gewissen und mit allen Kräften fortsetzen." Der Landesvorstand und die Mitarbeiter*innen der Landesgeschäftsstelle schließen sich diesem Dank an und gedenken Christa Skomorowsky in herzlicher Verbundenheit.
Martin Wickert gestorben
Schon vor dem Start von POSITHIV HANDELN NRW vor über 20 Jahren engagierte sich Martin Wickert in der Aidshilfe und der Selbsthilfe HIV-positiver Menschen. Seine Überzeugung war, dass HIV nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesellschaftspolitische Dimension hat. Um eine bessere Integration und Akzeptanz von Menschen mit HIV und einen diskriminierungsfreien Umgang der Gesellschaft mit HIV und Aids zu erreichen, waren für ihn eine starke Positiven-Selbsthilfe und die Aidshilfe ideale Partnerinnen. Selbstvertretung von Menschen mit HIV, Kommunikation und Vernetzung standen für ihn immer im Mittelpunkt. Martin war ein "Quereinsteiger" - ein schwuler HIV-positiver Mann, der sich außerhalb der Aidshilfe engagiert hatte. Vielleicht waren ihm deshalb Inhalte oft wichtiger als Strukturen. Konsequent setzte er sich mit den Dimensionen und Auswirkungen eines Lebens mit HIV in den verschiedenen Bereichen des Alltags auseinander. Bevor Martin 2011 in den Landesvorstand gewählt wurde, unterstützte er die Aidshilfe NRW über mehrere Jahre insbesondere durch sein berufliches Know-how und den ehrenamtlichen Auf- und Ausbau der Internetangebote der Aidshilfe NRW. Drei Jahre lang war Martin Wickert Mitglied des Landesvorstands, bis er sich 2014 nicht mehr zur Wahl stellte. Mit POSITHIV HANDELN blieb er darüber hinaus verbunden und realisierte mit anderen Vertreter*innen der Positiven-Selbsthilfe zahlreiche Kommunikations-, Social-Media- und Video-Projekte. Nun ist Martin im Alter von nur 62 Jahren während eines Aufenthalts in Ghana, wo er mit seinem Mann Azis eine zweite Heimat gefunden hatte, verstorben. Die Mitglieder des Landesvorstands und die Mitarbeiter*innen der Landesgeschäftsstelle trauern um Martin und danken ihm für sein Wissen, seine Streitbarkeit und sein vielfältiges Engagement für die Positiven-Selbsthilfe und die Aidshilfe NRW.
G E S U N D H E I T
Bakterielle Vaginose kann sexuell übertragen werden
Eine neue, im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie liefert Hinweise darauf, dass bakterielle Vaginose – eine Erkrankung, die fast ein Drittel aller Frauen weltweit betrifft – sexuell übertragbar ist. Das könnte einen Paradigmenwechsel in der Behandlung einleiten: weg von der ausschließlichen Fokussierung auf die Frau, hin zu einer Therapie von Partnerin und Partner. Weitere Informationen finden Sie unter medscape.com.
Stillen und HIV
Die Deutsche Aidshilfe (DAH) bietet jetzt online schwangeren Menschen und Eltern mit HIV eine Entscheidungshilfe in Sachen Stillen an. Darüber hinaus gibt sie auch Personen, die HIV-positive Schwangere und Eltern beraten und begleiten, wichtige Informationen zum Thema Stillen und HIV an die Hand. Sie finden die Landing-Page der DAH für Schwangere und Eltern mit HIV unter aidshilfe.de.
Signal für bundesweiten Diphtherie-Ausbruch
Aktuelle Genomsequenzanalysen geben Hinweise auf einen deutschlandweiten Ausbruch von Diphtherie. Betroffen sind insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen, darunter geflüchtete Menschen, Menschen in Wohnungslosigkeit, Menschen, die Drogen konsumieren, Ungeimpfte sowie ältere, vorerkrankte Personen. Der Ausbruch dieses Sequenztyps zieht sich bereits seit dem Jahr 2022 hin. Im Vergleich zu den Diphtherie-Fällen in den vergangenen Jahren ist jedoch auffällig, dass mittlerweile auch weitere vulnerable Bevölkerungsgruppen und nicht mehr ausschließlich geflüchtete Menschen betroffen sind, es vermehrt Fälle von respiratorischer Diphtherie gibt, die zum Teil auch schwer oder tödlich verlaufen, und die Übertragungen innerhalb Deutschlands erfolgt sind. Bisher gibt es keine Fälle von Diphterie mit diesem Sequenztyp in Nordrhein-Westfalen. Das Epidemiologische Bulletin vom 30. April 2025 (siehe S. 6 + 7) mit aktuellen Hinweisen und Empfehlungen dazu finden Sie hier (PDF-Datei).
S O Z I A L E S
Umfrage zu "Selbstbezeichnung von Menschen mit HIV"
Die Deutsche Aidshilfe plant, eine Handreichung zum Thema "Selbstbezeichnung von Menschen mit HIV" zu erstellen. Sie möchte gerne dafür sensibilisieren, was es für eine Bedeutung hat, wie über bzw. mit Menschen gesprochen wird, Begriffe und Formulierungen erläutern, die Menschen mit HIV für sich in Anspruch nehmen möchten, darauf hinweisen, was in Bezug auf Bezeichnungen und Beschreibungen gerne anderen mit auf den Weg gegeben werden möchte. Zu dieser Umfrage finden Sie unter deutscheaidshilfe.questionpro.eu.
Warum benachteiligt ihr eure Patient*innen immer noch?
Bei HIV-Infizierten sind Ärzt*innen häufig noch überfordert – was dann zu einer schlechteren Behandlung führt. Warum die Angst vor den Patient*innen in der Praxis nichts zu suchen hat, darüber spricht die Kölner Infektiologin Dr. Nazifa Qurishi. Das Video finden Sie unter doccheck.com.
P O L I T I K
Frauenhäuser kritisieren Koalitionsvertrag: Gewaltschutz und Gleichstellung werden vernachlässigt
Die Frauenhauskoordinierung (FHK) ist besorgt über die unzureichende Priorisierung von Gewaltschutz und Gleichstellung im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, der am 9. April vorgestellt wurde. Im Vergleich zum Koalitionsvertrag der Vorgängerregierung (Ampel-Koalition), ist die Berücksichtigung dieser Themen auf etwa die Hälfte reduziert worden – ein alarmierendes Signal dafür, wie wenig Bedeutung diese Themen für die neue Regierung haben. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
Nordrhein-Westfalen stärkt Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Neue Landeskommission konstituiert sich
Der Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat für die Landesregierung in allen gesellschaftlichen Bereichen oberste Priorität. Um Akteure bei der Aufarbeitung von Fällen künftig noch besser zu unterstützen, hat die Landesregierung die Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Das Gremium hat sich am 10. Mai 2025 in Düsseldorf konstituiert. Auftrag der Landeskommission ist es, einheitliche Standards für die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb von Organisationen zu erarbeiten, die allen Beteiligten Hilfestellung und Orientierung geben, für Betroffene einen transparenten und nachvollziehbaren Aufarbeitungsprozess gewährleisten und der Gesellschaft eine umfassende Auseinandersetzung mit der Aufarbeitungsarbeit ermöglichen. Die Landeskommission wird zudem Vorschläge entwickeln, die die Einhaltung der neuen Standards sicherstellen. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
Gleichstellung für eine starke Demokratie
Der diesjährigen Weltfrauentag stand im Zeichen politisch und gesellschaftlich herausfordernder Zeiten. Viele Menschen blicken sorgenvoll in die Zukunft. Auch gleichstellungspolitische Ziele und Frauenrechte scheinen nicht (mehr) unumstritten zu sein. Die Demokratie steht von innen und außen zunehmend unter Druck. Das hat auch Auswirkungen auf die gleichstellungspolitische Arbeit. Die gleichberechtigte Teilhabe in einer offenen Gesellschaft bildet eine der Grundlagen unseres Zusammenlebens. Mehr als 75 Jahre nach der Verabschiedung des Grundgesetzes ist der verfassungsmäßige Auftrag zur gleichberechtigten Teilhabe der Geschlechter noch immer nicht vollständig umgesetzt. Gleichstellung und die Berücksichtigung vielfältiger Perspektiven sind aber zentral für die Widerstandsfähigkeit und Stärke unserer Demokratie. Ohne Geschlechtergerechtigkeit bleibt unsere Demokratie unvollständig. Zum diesjährigen Internationalen Frauentag fand eine Veranstaltung über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven statt. Eine moderne Gleichstellungspolitik für eine zukunftsfähige Demokratie bildet dabei auch die unterschiedlichen Perspektiven und Lebensrealitäten von Frauen ab. Der Live-Mitschnitt dieser Veranstaltung ist online und unter mkjfgfi.de (Rubrik Aufzeichnung) jederzeit abrufbar.
T H E M A
Vernetzung ist unsere Stärke. 30 Jahre Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW
Zusammen mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Frauen aus Aidshilfen und Organisationen der Sexarbeit gründeten HIV-Aktivistinnen die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW (LAG). Sie existiert nun seit 1995 und war damals ein wichtiger Vernetzungsschritt im Frauenbereich. Hier versammeln sich seitdem zahlreiche NRW-weite Beratungsstellen rund um das Thema Frauen und HIV/Aids in NRW. In diesen vergangenen 30 Jahren hat die LAG enorm viel bewegt für Frauen mit HIV. Einen Artikel zum 30. Bestehen der Facharbeit Frauen und HIV lesen Sie unter xxelle-nrw.de. Dort finden Sie auch den Link zum neuen Film "XXelle in NRW – Vernetzung ist unsere Stärke!"
M E D I E N
Broschüre für den bewussten Umgang mit digitalen Medien
Die Broschüre "Mama, darf ich dein Handy?" wurde von der Frauenhauskoordinierung in Zusammenarbeit mit Klicksafe überarbeitet. Sie wurde in einfache deutsche Sprache sowie in die Sprachen Arabisch, Englisch, Russisch und Türkisch übersetzt. Sie richtet sich an Mütter mit Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren und bietet wertvolle Tipps für den bewussten Umgang mit digitalen Medien. Die Nutzung von Smartphones und Tablets ist in vielen Familien ein allgegenwärtiges Thema. Gerade traumatisierte Mütter und Kinder nutzen digitale Medien häufig, um sich aus der belastenden Realität zu ziehen und emotionale Erleichterung zu finden. Gleichzeitig birgt unkontrollierter Medienkonsum erhebliche Risiken, sowohl für die kindliche Entwicklung als auch für die Sicherheit der Mutter und ihrer Kinder. Die Broschüre finden Sie unter klicksafe.de.
Handbuch "Sexuelle Bildung in trans und nicht-binären Communitys"
Dieses Handbuch bildet die im Rahmen des SeBiCo-Projekts erarbeiteten Inhalte und Methoden zu sexueller Bildung in trans und nicht-binären Communitys ab. Es umfasst zwei ineinander verwobene Curricula zur Durchführung einer Train-the-Trainer-Reihe und von Peer-to-Peer-Workshops. Zu jeder Methode gibt es Methodenbeschreibungen inkl. Hintergrund, Zweck und Ziel der Methode, potentiellen Hürden, Auswertungsvorschläge sowie Arbeitsblätter. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N
26. Juni 2025 | Online
Fortbildung zu Sozial- und EU-Recht mit Schwerpunkt Zugang zu Krankenkassen
Der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen hat schon seit längerem dazu geführt, dass die meisten Kassen ganz offensichtlich versuchen, "unbeliebte Antragsteller/innen" regelrecht "abzuwimmeln". Menschen aus den neuen EU-Ländern gehören i. d. R. zu den "unbeliebten Antragsteller/innen". Gehen Sie gegen rechtswidrige Ablehnungen der Kassen vor und setzen Sie reguläre Mitgliedschaften für Ihre Ratsuchenden durch! Dazu sind fundierte Kenntnisse im SGB V nötig. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
4. Juni 2025 | Online
Neurodivergenzen – hochsensibel, autistisch, hochbegabt?
Neurodivergente Menschen rücken zunehmend in den medizinisch-therapeutischen Fokus. Im KOSA-Online-Talk sprechen Fachleute aus Medizin, Psychotherapie und Selbsthilfe über Ursachen, Diagnostik und Behandlungsansätze. Betroffene berichten aus eigener Erfahrung. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
19. bis 22. Juni 2025 | Attendorn
Vom positiven Umgang mit Veränderungen... Wie gelingt das?
Politische Veränderungen, ansteigende Anfeindungen und Diskriminierungserfahrungen stellen Betroffene vor große Herausforderungen. Welche Faktoren lassen Menschen auch in hohen Belastungssituationen mental gesund bleiben? Dieser Workshop vermittelt Ressourcen, wie Kreativität die Gesundheit stärken kann. Mit dem Playbacktheater werden der Austausch gestaltet und Erfahrungen geteilt. Wie lässt sich mit diesen von außen gesetzten Veränderungen auf individueller Ebene umgehen? Näheres zur Anmeldung und zu den Teilnahmebedingungen finden Sie hier (PDF-Datei).
5. Juli 2025 | Köln
CSD-Empfang des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW
Wie immer mit einem vielfältigen Programm, Empowerment, Vernetzung und natürlich der Verleihung der Kompassnadel. Die Kompassnadel 2025 geht an den SC Janus aus Köln – Europas ältester und größter queerer Sportverein. Die Einladung und Infos zur Anmeldung finden Sie hier (PDF-Datei).
10. bis 13. August 2025 |
Bundesweites Positiventreffen | Waldschlösschen
Die Bundesweiten Positiventreffen sind ein Fortbildungsangebot für Menschen mit HIV. Das Treffen im Sommer richtet sich an Langzeit- und ältere HIV-positive Menschen. Neben Diskussionen, Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und den so wichtigen „informellen Austausch“. Mit diesen Treffen sollen die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven gefördert und diese als Multiplikator*innen miteinander vernetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter seminare.waldschloesschen.org.
14. bis 17. August 2025 | Bielefeld
Treffen Jugendlicher zwischen 14 und 17 Jahren mit HIV
Leben mit HIV ist auch heute noch eine besondere Herausforderung, insbesondere wenn man noch sehr jung ist. In der Schule klarkommen, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität finden und lustvoll ausleben, Krisen erleben, ohne dass es einen aus der Bahn wirft, eine Zukunftsperspektive entwickeln, vielleicht in einem fremden Land, und all dies ohne dass die HIV-Infektion eine zusätzliche Hürde darstellt – geht das? Zu diesem Wochenende sind alle in Deutschland lebenden Menschen mit HIV zwischen 14 und 17 Jahren eingeladen, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität, Herkunft, Sprache etc. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
15. bis 17. August 2025 | Waldschlösschen
Tage der positiven Selbsthilfe – Ein Barcamp für Menschen mit HIV
Das Barcamp soll ein Forum für Austausch und gegenseitige Unterstützung bieten. Es soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich mit anderen Menschen mit HIV/Aids zu vernetzen, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Die Schwerpunkte des Barcamps sind die Einführung eines Tages der positiven Selbsthilfe, die Verantwortung als HIV-positiver Mensch und was man außerhalb der Medikamente Gutes für sich tun kann. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.
17. und 24. September 2025 |Online
Interkulturelle Öffnung für Menschen mit und ohne Migrationsbiografien im Kontext der Arbeit im Gesundheitswesen
Den Blick über den Tellerrand aktivieren, das eigene Denken für andere kulturelle Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit öffnen, das ermöglicht „Open your Mindset". "Racial Trauma" als Grundlage für Verständnis, sowie die physischen und psychischen Auswirkungen von "Racism related stress" sollen den Personen der Zielgruppe nähergebracht werden, damit die Empathie für rassifizierte und von Intersektionalität betroffene Menschen hinsichtlich Gesundheit und Krankheit gesteigert wird. Des Weiteren wird es eine Einführung in koloniale Kontinuitäten in der Medizin geben, damit die strukturelle Problematik, die im Gesundheitswesen herrscht, verdeutlicht wird. "Klassische Schulmedizin" als Goldstandard vs. alternativ tradiertes Heilwisssen als Diskurs gelingender Heilbehandlung. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
19. bis 21. September 2025 | Walsrode
Selbsthilfe im Zeichen des gesellschaftlichen Wandels
Der Fachtag richtet sich an Menschen mit HIV, die in der Selbsthilfe aktiv sind. Hier wird sich mit den Herausforderungen eines wachsenden Rechtsrucks auseinandergesetzt. Themen wie Rassismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Diskriminierung – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb unserer eigenen Reihen – stehen dabei im Fokus. In Workshops werden konkrete Strategien entwickelt, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
2. bis 5. Oktober 2025 | Hamburg
Bundesweites Positiventreffen junger Erwachsener
Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität zu finden und lustvoll auszuleben, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, in einem fremden Land zu leben, das sind für viele junge Menschen spannende, aber manchmal auch herausfordernde Aspekte des Lebens. Eine HIV-Infektion und damit das Leben mit einer chronischen Erkrankung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Es ist jedoch meist nicht die Sorge vor Krankheit und Tod, welche die Menschen mit HIV verunsichert, sondern häufiger die Sorge vor Ausgrenzung, Ablehnung und Diskriminierung. Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren, die in Deutschland leben, unabhängig von geschlechtlicher und sexueller Identität oder Herkunft. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
15. bis 16. Oktober 2025 | Erfurt
Schnelltests ohne Ärzt*innen
Im Rahmen des Masernschutzgesetzes, das am 14. November 2019 im Bundestag beschlossen und am 20. Dezember gebilligt wurde, kkam es auch zu Änderungen in §24 Infektionsschutzgesetz und §3 der Medizinprodukteabgabe-Verordnung: Seit dem 1. März 2020 ist es in Aidshilfen, Gesundheitsämtern, Checkpoints, Aids- und Drogenberatungsstellen möglich, Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C ohne ärztliche Aufsicht anzubieten und durchzuführen. Der Gesetzgeber reagierte einerseits auf den Ärzt*innenmangel, der sich in diesem Feld besonders bzw. früher auswirkt und andererseits auf die Notwendigkeit, eine bislang stabil hohe Zahl von unerkannten HIV- und Hepatitis-C-Infektionen zu reduzieren. Seit Ende 2020 kommen auch Antigen- und Antikörper-Schnelltests auf SARS-CoV-2 für die Dauer der Pandemie hinzu. Durch den Wegfall der ärztlichen Aufsicht geht die Verantwortung für die Testung auf die Mitarbeiter*innen der Checkpoints über. Im theoretischen Teil des Seminars geht es neben medizinischen Grundlagen zu den Schnelltests um die Aufgaben und Pflichten, die mit der Übernahme der Verantwortung verbunden sind. Im praktischen Teil werden verschiedene Schnelltests durchgeführt, Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt und es erfolgt eine Einweisung in verschiedene Produkte entsprechend der Medizinprodukteabgabe-Verordnung. Weitere Informationen finden Sie unter seminar.aidshilfe.de.
S O N S T I G E S
Das Waldschlösschen hat eine neue Website
Jetzt ist es endlich so weit: Die neue Website der Akademie Waldschlösschen ist online und präsentiert das Waldschlösschen im neuen digitalen Gewand. Das Veranstaltungsprogramm ist jetzt wieder direkt auf der Website zu finden. Dafür wurde die seit 2023 genutzte Buchungsplattform SeminarDesk in die Seite integriert. Die Homepage finden Sie unter https://waldschloesschen.org/.
Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.
Der nächste Newsletter erscheint Ende Jubi 2025
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte Jubi per E-Mail an Petra Hielscher.
Aktuelles
2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen
30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die... mehr
2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit
Amnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer... mehr
2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit
Der Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual... mehr
2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation
In Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen... mehr
2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"
Schwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte.... mehr
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