Juli/August 2024

Welt-Aids-Konferenz 2024 in München

Liebe Leser*innen,

Ende Juli fand in München die Internationale AIDS-Konferenz statt. Nach 1993 in Berlin war es erst der zweite von insgesamt 25 Kongressen, der in Deutschland veranstaltet wurde. Schätzungsweise 15.000 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt, die selbst mit HIV leben, davon betroffen sind oder sich damit befassen, waren nach München gekommen, um sich über bewährte Verfahren und Erfahrungen aus der HIV-Bekämpfung der letzten 40 Jahre und über Strategien, Aids weltweit zu beenden, auszutauschen.
Im Global Village waren zum 20. Mal die Communities aus der ganzen versammelt, die in der HIV/Aids-Prävention mitwirken und sich hier untereinander austauschten.
Auch die LAG Frauen* und HIV/Aids in NRW sowie XXelle PLUS waren in einem von der Deutschen Aidshilfe (DAH) organisierten Netzwerkbereich im Global Village aktiv.
Die LAG bot Frauen an, mit einem persönlichen Statement für Empowerment und gegen Diskriminierung vor dem XXelle-Logo ein Foto zu machen. Die Frauen bekamen ihr Foto direkt ausgedruckt, später sollen alle in den Social Media gepostet werden.
XXelle PLUS lud die Frauen mehrfach mit Kreativangeboten und Erzählcafés ein, miteinander ins Gespräch und den persönlichen Austausch zu kommen. Darüber hinaus waren die Aktivistinnen beteiligt an der Diskussion "Stillen mit HIV: Rechtliche und persönliche Infos aus Zentralasien und Europa", bei der es um die Herausforderungen ging, mit denen Frauen mit HIV konfrontiert sind, wenn sie sich für das Stillen entscheiden. Sie beteiligten sich auch an der Diskussion "Frauen mit HIV in der Gynäkologie", in der internationale Perspektiven zum Abbau der Diskriminie­rung von Frauen mit HIV in der gynäkolo­gischen Versorgung aufgezeigt werden.
Die XXelle-Frauen nahmen auch an der Demonstration "Together for Diversity, Justice and Health!" teil und zeigten auf diese Weise gemeinsam mit vielen anderen Aktivist*innen Flagge in diesen besorgniserregenden Zeiten.
Wir hoffen, Sie sind gut durch den Sommer gekommen, und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!

Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW

A K T U E L L E S

Aktuelle Zahlen zu den HIV-Neuinfektionen in den Jahren 2022 und 2023
Das Robert Koch-Institut hat anlässlich der Internationalen Aids-Konferenz Ende Juli in München neue "Eckdaten und Trends“ für die Bundesländer und für Deutschland sowie eine umfassende Auswertung zur HIV/AIDS-Situation in Deutschland veröffentlicht. Die Analyse zeigt, dass sich im Jahr 2023 geschätzt 2.200 Menschen neu mit HIV infiziert haben und damit in etwa so viele wie 2019 vor der Pandemie. Da HIV in der Regel nicht mehr zum Tod führt, steigt die Zahl der Menschen, die 2023 mit einer HIV-Infektion in Deutschland leben, somit kontinuierlich auf 96.700. Darunter sind etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert. Weitere Informationen und alle Zahlen finden Sie unter rki.de.

G E S U N D H E I T

Jede*r vierte HIV-Infizierte ist immer noch ohne Behandlung
Das Ende von Aids ist mittlerweile zwar in greifbare Nähe gerückt, aber in diesem Jahrzehnt ist die Welt noch nicht auf dem richtigen Weg. Von 39,9 Millionen Menschen, die weltweit mit einer HIV-Infektion leben, erhalten 9,3 Millionen, also fast ein Viertel, keine lebensrettende Behandlung. Infolgedessen stirbt statistisch gesehen jede Minute ein Mensch an den Folgen von Aids. Staats- und Regierungschefs haben sich verpflichtet, die Zahl der jährlichen Neuinfektionen bis 2025 auf unter 370.000 zu senken. Fakt ist jedoch, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist mit 1,3 Millionen im Jahr 2023 immer noch mehr als dreimal so hoch ist. Weitere Informationen finden Sie unter medscape.com.

Zweiter "Berliner Patient": Erneut HIV-Heilung an der Charité
Ärzt*innen der Charité-Universitätsmedizin in Berlin berichten von einer weiteren erfolgreichen Heilung einer HIV-Infektion. Der 60-jährige Deutsche, der anonym bleiben will, wird bereits als zweiter "Berliner Patient" bezeichnet. Er litt an akuter myeloischer Leukämie (AML) und an einer HIV-Infektion. Anders als beim ersten „Berliner Patienten“ erhielt dieser Mann jedoch Stammzellen einer Spenderin, die nur eine Kopie des mutierten, schützenden Gens trug – anstelle von zwei Kopien. Die seltene Mutation verhindert, dass HI-Viren Zellen infizieren. Etwa 15 Prozent aller Menschen europäischer Abstammung tragen eine mutierte Kopie, im Vergleich zu einem Prozent mit zwei mutierten Kopien. Ergebnisse einer Fallstudie wurden auf der InternationalenAids-Konferenz in München präsentiert; eine Publikation mit Experten-Begutachtung ist laut Charité in Planung. Weitere Informationen lesen Sie unter medscape.com.

Schutz von 100 Prozent gegen HIV-Infektionen
Lenacapavir heißt das neue Präparat, das auf der Internationalen Aids-Konferenz als mögliche Prä-Exposition-Prophylaxe (PrEP) in aller Munde war. Zwei Spritzen Lenacapavir pro Jahr verhindern bei Frauen 100 Prozent aller Neuinfektionen mit HIV, wie eine Studie ergeben hat, die auf der Münchner Konferenz vorgestellt wurde. Wenn dieses lang wirkende Medikament zugelassen wird, könnte es dazu beitragen, den weltweiten Fortschritt bei der HIV-Prävention zu beschleunigen. Voraussetzung ist, dass es schnell zu erschwinglichen Preisen und gerecht Menschen zur Verfügung gestellt wird, die es brauchen oder wollen. Momentan spricht der hohe Preis noch dagegen. Weitere Informationen lesen sie unter medscape.com.

PrEP auch in Schwangerschaft möglich
In zwei afrikanischen Studien wurde beobachtet, dass die Einnahme einer PrEP bei einer Schwangerschaft kein Problem darstellt. Frauen einer PrEP-Studie wurde angeboten, nach Studienende ein Präparat in einer open label Verlängerung weiter zu erhalten. Die Medikation war gut verträglich, hatte keinen Einfluss auf das Gewicht der Schwangeren und die intrauterine Entwicklung. Weitere Informationen finden Sie unter hivandmore.de.

In UK haben viele Mütter mit HIV das Gefühl, bei der Ernährung ihrer Babys keine richtige Wahl zu haben
Bei der Entscheidung, wie sie ihre Kinder nach der Geburt ernähren sollen, stehen Frauen mit einer HIV-Infiektion im Vereinigten Königreich aufgrund widersprüchlicher Richtlinien von Gesundheitsorganisationen vor komplexen Entscheidungen. Bei diesen Frauen handelt es sich mit größerer Wahrscheinlichkeit um Einwandererinnen der ersten oder zweiten Generation, oft aus schwarzen Communities. 45 Prozent davon leben unterhalb der Armutsgrenze. Diese Frauen sind aufgrund ihrer HIV-Infektion mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert, die durch ihre Ethnie und ihren sozioökonomischen Hintergrund noch verstärkt werden. Zusammengenommen erschwert dies die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung in erheblichem Maße. Weitere Informationen lesen Sie in einem englischen Artikel unter aidsmap.com.

Viele finden das Thema Ernährung anstrengend
Verbraucher*innen sind oft damit überfordert, ihren persönlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen an die Ernährung gerecht zu werden. In einer Studie wurden über 2.000 Konsument*innen in Deutschland zu ihrem Essverhalten befragt. Für 88 Prozent der Befragten ist die Freude am Essen wichtig. Allerdings findet jede zweite Person Ernährung anstrengend, weil so viel beachtet werden muss. 89 Prozent sind mit mindestens einem Aspekt ihrer Ernährung unzufrieden. Weitere Informationen lesen Sie unter frauengesundheitsportal.de.

Lieferengpass für Antibiotika 
Für die Antibiotika Doxycyclin und Azithromycin wurden Lieferengpässe beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft der HIV kompetenten Apotheken (DAHKA) und weitere Apotheken bestätigen, dass aktuell kein Hersteller im gewohnten Umfang liefert. Daher muss damit gerechnet werden, dass es absehbar zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit und damit auch in der Behandlung sexuell übertragbarer Erkrankungen kommen wird. Die Dauer der Versorgungsengpässe lässt sich schwer abschätzen. Weitere Informationen lesen Sie unter aidshilfe.de.

S O Z I A L E S 

Elektronische Patient*innenakte
Die "ePA für alle" kommt: Ab Januar 2025 erhalten alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patient*innenakte – es sei denn, sie widersprechen ("opt-out"). In der ePA werden viele wichtige medizinische Informationen zusammengeführt. Patient*innen und die sie behandelnden Ärzt*innen können die digitale Akte einsehen. Patient*innen, die das nicht möchten, müssen jeweils aktiv werden. Die Seite der Deutschen Aidshilfe sammelt alle wichtigen Infos zur "ePA für alle" und gibt Patient*innen eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine ePA, informiert über das Diskriminierungspotenzial und zeigt Möglichkeiten einer selbstbestimmten Nutzung. Weiter Infos finden Sie auf aidshilfe.de.

Schlüsselfunktion medizinischer Fachkräfte für gewaltbetroffene Frauen
Frauen dabei zu unterstützen, selbstbestimmte Schritte aus der Gewalt zu gehen, ist kein expliziter Auftrag medizinischer Fachkräfte. Gesundheitseinrichtungen stellen für Gewaltbetroffene jedoch häufig den räumlich naheliegendsten, den ersten oder sogar einzigen Kontaktpunkt dar. Daraus ergibt sich für Mitarbeitende in Praxen und Kliniken eine große Chance, aber auch eine besondere Verantwortung. Die Beraterinnen des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" stehen Fachkräften aus dem Gesundheitsbereich bei Fragen oder Verdachtsmomenten rund um die Uhr als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung und informieren darüber hinaus über ergänzende, fachliche Angebote sowie Kontakt- und Anlaufstellen für gewaltbetroffene Frauen vor Ort. Weitere Informationen finden Sie unter frauengesundheitsportal.de.

Ärzt*innen meiden "heikle Themen" wie Sexualität älterer Frauen
In den letzten Jahrzehnten haben sich das Verständnis und die Wahrnehmung der Sexualität älterer Menschen erheblich verändert. Viele bleiben sexuell aktiv und betrachten Sexualität als wichtigen Teil ihrer Lebensqualität. Fortschritte in der Medizin, bei Frauen etwa Medikamente gegen vaginale Trockenheit, leisten einen wichtigen Beitrag. Doch viele Menschen, nicht nur Patient*innen, auch Ärzt*innen, scheuen sich, das Thema offen anzusprechen. Weitere Informationen finden Sie unter medscape.com.

P O L I T I K

Aufrecht, kämpferisch und solidarisch bleiben! CSD-Empfang in Köln
Große Erfolge wie die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes kaschieren nicht, dass die Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat und eine feindselige Politik von rechts unsere Demokratie bedroht. Anlässlich des CSD-Empfangs 2024 des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW mahnten die Vorstände beider Verbände vor der gesellschaftlichen Polarisierung und verurteilten die vermehrten Attacken gegen Politiker*innen und Ehrenamtliche. Gerade jetzt müssten Sicherheiten geschaffen werden: So etwa Nachbesserungen des jüngst verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetzes, den Schutz queerer Menschen durch das Grundgesetz sowie eine Aktualisierung des Abstammungsrechts für Regenbogenfamilien. Hier sowie beim Erhalt queerer Arbeit, Initiativen und Strukturen sei die Politik gefragt! Diese Forderungen verbanden sie mit einem Appell für mehr Zusammenhalt und empowernden Worten des Dankes an alle, die sich tagtäglich politisch, aktivistisch und gemeinnützig engagieren. Über 1000 Gäste – so viele wie nie zuvor – wohnten der Veranstaltung im Kölner Maritim Hotel bei. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der KOMPASSNADEL an Publizistin Carolin Emcke war. Die Presseunterlagen zum CSD-Empfang finden Sie hier (PDF-Datei).

Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW gibt sich neuen Namen
Die bisherige AG AIDS-Prävention NRW heißt ab sofort AG Aidsprävention - HIV/STI in NRW. Durch die Ergänzung des Zusatzes wird das erweiterte Aufgabenspektrum deutlich, während gleichzeitig der mittlerweile etablierte Titel der Arbeitsgemeinschaft lediglich in der Schreibweise angepasst wird. Weitere Informationen finden Sie unter aids-nrw.de.

Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende 2024
Während in Köln der ColognePride über die Bühne ging, wurde auch der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende begangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der an Drogen Verstorbenen in Deutschland um 24 Prozent gestiegen. Insgesamt lag die Zahl der verstorbenen drogengebrauchenden Menschen bei 2.227. Ein trauriger Rekord für Deutschland. Allein 40 Prozent dieser Todesfälle wurden in Nordrhein-Westfalen registriert. Das Gedenken an die Verstorbenen steht im Vordergrund. Darüber hinaus muss benannt werden, was von der Politik gefordert ist. Die Pressemitteilung der Aidshilfe NRW lesen Sie hier (PDF-Datei).

Zivilgesellschaftliche Prioritäten für die gesetzliche Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems in Deutschland
Nach langjährigen Verhandlungen ist Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) nunmehr beschlossene Sache. Auch wenn diese Reform stark kritisiert wurde, muss sie nun durch die Mitgliedstaaten in den nächsten zwei Jahren in nationales Recht überführt werden. Aktuell wird auf Hochtouren an den Gesetzesentwürfen gearbeitet, die für die Umsetzung in deutsches Recht erforderlich sind. Mit einem Referentenentwurf ist schon ab August zu rechnen, anschließend soll der Entwurf in die Verbände- und Länderbeteiligung und im Oktober in Ressortabstimmung und Bundestag. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei neun von zehn der verabschiedeten Rechtsakten um Verordnungen handelt, die in zwei Jahren unmittelbar und direkt in Deutschland Anwendung finden werden. Auch diese Verordnungen enthalten allerdings Öffnungsklauseln und Ermessensspielräume für die Mitgliedstaaten, die es nun zu füllen gilt. In einem gemeinsamen Statement von 26 Bundesorganisationen werden die wichtigsten Punkte dargestellt, bei denen es noch Umsetzungsspielräume gibt. Hinzu kommen konkrete Vorschläge, wie diese genutzt werden könnten, um ein möglichst faires und menschenrechtskonformes Asylverfahren in Deutschland sicherzustellen. Das Statement finden Sie hier (PDF-Datei).

Qualifikation für PrEP-Ziffer vereinfacht
Für niedergelassene Ärzt*innen wird es leichter, sich für die Verordnung der HIV-PrEP zu qualifizieren: Um Medikamente zum Schutz vor HIV verschreiben und auch die wichtigen Begleituntersuchungen abrechnen zu können, gelten für Praxen seit dem 1. Juli 2024 neue fachliche Voraussetzungen – darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) geeinigt. Weitere Informationen finden Sie unter dagnae.de.

Landesregierung streicht Senior*innenarbeit für Lesben, Schwule und trans* Personen
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW stellt die Förderung der queeren Seniorenarbeit ein. Sozialminister Karl-Josef Laumann ließ sich von landes- und bundesweiten Protesten nicht beeindrucken: Eine zielgruppenspezifische Förderung sei nicht mehr vorgesehen, die Aufgaben müssten künftig von den Regelstrukturen geleistet werden. Die Pressemitteilung des Kölner rubicons finden Sie hier (PDF-Datei).

M E D I E N

HIV-Fachinformationen für Gesundheitsberufe
Dank des medizinischen Fortschritts ist die HIV-Infektion zu einer behandelbaren chronischen Erkrankung geworden. Dadurch allerdings ist das Thema in der Praxis vieler Gesundheitsberufe wie in der Aus- und Fortbildung aus dem Blick geraten. Beschäftigte sind deshalb oft noch auf einem veralteten Wissensstand. Eine mögliche Folge: In ihrer Arbeit werden sie durch unbegründete Ängste vor möglichen Infektionsrisiken belastet – und greifen zu übertriebenen Hygienemaßnahmen wie dem Tragen doppelter Handschuhe, der Vergabe von Terminen am Ende des Behandlungstags mit zusätzlicher Reinigung oder gar dem Ausschluss von Behandlungsmethoden mit Körperkontakt. Auf dem neuen Onlineportal „Menschen mit HIV in Praxis, Klinik und Pflege“ können Beschäftige in den verschiedenen Gesundheitsberufen nun ihr Wissen über HIV auffrischen. Dieses Portal finden Sie unter aidshilfe.de.

T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N

4. bis 6. September 2024 | Waldschlösschen
Sexuelle Bildung und Schutzkonzepte in der Jugendarbeit
Was beinhaltet ein Schutzkonzept? Und wie werden Gewalt und wie Sexualität in einem Schutzkonzept zusammengebracht? Das Seminar setzt bei zwei Beobachtungen an: Zum einen lässt sich ein gewisses Spannungsfeld von Sexueller Bildung und der Prävention von sexueller Gewalt konstatieren. Zum anderen bilden sexuelle Normalitäten und die Sichtweisen junger Menschen auf Sexualität, Gewalt und Schutz bislang kaum den Ausgangspunkt von Schutzkonzeptentwicklungen in der Jugendarbeit. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

12. September 2024 | Ahlen
"Medizinische Rundreise": Bakterielle STI im Fokus
Das Seminar richtet sich an Mitarbeitende von Aidshilfen, andere Multiplikator*innen zum Beispiel im Youthwork sowie Mitarbeitende in kooperierenden Institutionen wie etwa in Schwangerenberatungsstellen oder im Gesundheitsamt. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

26. bis 29. September 2024 | Nürnberg
Basisschulung Youthwork
Youthwork, Prävention, Sexuelle Bildung – Begriffe, die eines gemeinsam haben. Es geht um junge Menschen, das Sprechen über Sexualität, sexuelle Gesundheit, HIV und sexuell übertragbare Infektionen. Aidshilfen begleiten junge Menschen und schaffen mit Bildungsangeboten Räume und Möglichkeiten, in denen junge Menschen über Sexualität sprechen können. Die Basisschulung richtet sich an Menschen, die im Präventionsbereich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten wollen, gerade damit begonnen haben oder dies bereits tun. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

30. September 2024 | Dortmund
Schweigepflicht und Datenschutz in der Familienberatung
Fachkräften von Beratungsstellen werden im Beratungskontext von ihren Klient*innen viele persönliche und zum Teil sehr intime Dinge anvertraut. Mit diesen Informationen möchten die Beraterinnen und Berater sorgfältig und fachgerecht umgehen. Daher haben sie in der Praxis häufig konkrete Fragen zum Umgang mit diesen Daten. Weitere Informationen finden Sie unter lwl-bildung.de.

30. September bis 2. Oktober 2024 | Waldschlösschen
Umgang mit Feindlichkeiten und Angriffen in Aidshilfen und Projekten - Schutzkonzepte und Selbstbehauptungstraining
Immer wieder berichten Mitarbeitende von Aidshilfen und vergleichbaren Projekten und Einrichtungen über Anfeindungen, Androhung von Gewalt oder Angriffen. Sei es in einem Beratungsdienst- oder Präventionssetting, gegen die Institution selber oder einen Stand auf einem CSD oder innerhalb der eigenen Organisation. Dieser Workshop für ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende in Aidshilfen und andere Organisationen setzt sich mit der Zunahme an Anfeindungen, Angriffen und Drohungen auseinander. Schwerpunkte werden ein Selbstbehauptungstraining sowie die Auseinandersetzung mit Schutzkonzepten sein. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

17. Oktober 2024 | Online
Seminar zu Intersektionalität
Intersektionalität lässt sich als Mehrfachdiskriminierung übersetzen und bezeichnet die Überschneidung sowie Interdependenzen verschiedener Diskriminierungsformen. Eine intersektionale Perspektive eröffnet pädagogischen Fachkräften einen neuen Blick auf Benachteiligungen und soziale Ungleichheiten. Das Web-Seminar vermittelt, was genau unter Intersektionalität zu verstehen ist und aus welchem Kontext das Konzept stammt. Es bietet zudem die Möglichkeit zur Reflektion der Bedeutung für den eigenen pädagogischen Alltag. Weitere Informationen finden Sie unter gender-nrw.de.

30. Oktober bis 4. Dezember 2024 | Online
Grundlagen der Mitarbeit in Aidshilfen
Online-Blended Learning Grundlagen für die Mitarbeit in Aidshilfen bieten allen, die ehren- oder hauptamtlich neu in Aidshilfen mitarbeiten, eine komprimierte Übersicht über die Themen und Haltungen, die Aidshilfe ausmacht. Die Einführung besteht aus zwei Teilen. Beide Teile haben unterschiedliche Schwerpunkte, die aufeinander aufbauen. Aus diesem Grund sollte zunächst Teil I und anschließend Teil II besucht werden. In Grundlagen II wird Wissen über das Leben mit HIV vermittelt. Dabei geht es sowohl um medizinische als auch soziale Aspekte. Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.

14. bis 17. November 2024 | Waldschlösschen
Bundesweites Positiventreffen
Neben Diskussionen und Fortbildungs- und Informationsangeboten zu den jeweiligen Schwerpunktthemen gibt es genügend Raum für Begegnung und den so wichtigen "informellen Austausch". Dieses Treffen fördert die Selbsthilfearbeit von HIV-Positiven und vernetzt diese als Multiplikator*innen miteinander. Das Novembertreffen ist offen für Menschen aus allen Communities der Menschen mit HIV. Weitere Informationen unter waldschloesschen.org.

23. November 2024 | Köln
HIV-KONTROVERS
Die interdisziplinäre Fachtagung der Aidshilfe NRW und der Deutschen AIDS-Gesellschaft findet im Herbst 2024 in Köln statt. Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen in Kürze unter hiv-kontrovers.de.

6. bis 8. Dezember 2024 | Waldschlösschen
Geschlechtliche Vielfalt in der HIV-/STI/Hepatitis-Beratung
Die HIV/STI/Hepatitis-Beratung in Aidshilfen richtet sich schon immer an eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen mit Fragen zu Sexualität, HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Zielgruppen waren bis vor einigen Jahren unter anderem schwule Männer, Sexarbeiter*innen, heterosexuelle Menschen mit wechselnden Partner*innen mit und ohne HIV. Zunehmend suchen heute auch trans* Menschen (u. a. trans* Frauen, trans* Männer und abinäre Personen) und Menschen mit queerer, non-binärer oder gender-non-konformer Identität Aidshilfen oder Checkpoints auf. Dieses Seminar vermittelt, wie eine geschlechtersensible Beratung in Aidshilfen und Checkpoints gelingen kann. Weitere Informationen finden Sie unter waldschloesschen.org.

S O N S T I G E S

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de. Besonders sei auf die Ausschreibung der Aidshilfe NRW für den Fachbereich Migration verwiesen.

Der nächste Newsletter erscheint Ende September 2024
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte des Monats September 2024 per E-Mail an Petra Hielscher.

Aktuelles

2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen

News30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die...   mehr

2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit

NewsAmnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer...   mehr

2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit

NewsDer Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual...   mehr

2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation

NewsIn Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen...   mehr

2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"

NewsSchwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte....   mehr

Termine

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