Mai 2023

Liebe Leser*innen,

Ende April fand in Düsseldorf der Jahresempfang der Aidshilfe NRW statt. Aus der Perspektive von XXelle eine in mehrfacher Hinsicht erfreuliche und wichtige Veranstaltung. Neben vielen ehren- und hauptamtlich tätigen Kolleg*innen aus zahlreichen regionalen Aidshilfen waren Vertreter*innen befreundeter Verbände, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Landespolitik gekommen, darunter über zehn Landtagsabgeordnete. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Überreichung des Ehrenamtspreises „merk|würdig“ durch den Landesvorstand. Neben Christian Hillen, einem Urgestein der Positivenselbsthilfe, wurden auch Merét und Joél Brandt aus Ahaus ausgezeichnet. Sie tragen nicht zufällig den Nachnamen unserer Kollegin Manuela Brandt aus der Aidshilfe Westmünsterland. Es sind ihre beiden Kinder, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Verein engagieren. Es waren bewegende Momente, in denen die beiden jungen Leute sich nicht nur über die Würdigung ihres eigenen Engagements freuten, sondern auf selbstverständliche Weise ihren Stolz und Respekt zur Arbeit ihrer Mutter zum Ausdruck brachten.
In einem Einspielfilm wurde die Vielfalt der Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen verdeutlicht. In einer anschließenden Talkrunde kam dabei auch die Frauenarbeit im Rahmen von XXelle zur Sprache. Sowohl Daniela Flötgen von der Aidshilfe Essen als auch Peter Struck von der Aidshilfe Bielefeld und Chris Weber von der Aidshilfe Wuppertal stellten die Nähe der Kolleg*innen zu den Zielgruppen heraus. So kamen auch die Frauen mit HIV und deren Umfeld zur Sprache. Es ist schon nicht einfach, diese alle zu erreichen. Ohne die Kolleg*innen von XXelle würden sicher noch weniger Frauen mit HIV in NRW erreicht. Die Aidshilfen sind für sie eminent wichtige Anlaufstellen, wo sie sich begegnen, vernetzen und austauschen können. Und ohne das unermüdliche Engagement der Kolleg*innen vor Ort wäre auch manche von ihnen bei weitem nicht so gut medizinisch versorgt. Dass dieses Netzwerk genauso angemessen finanziert sein muss wie alle anderen Arbeitsfelder der Aidshilfe auch, muss an dieser Stelle leider immer noch ausdrücklich betont werden. Diese Botschaft kam beim Jahresempfang bei den betreffenden Anwesenden offenbar an. Es bleibt für uns alle, gemeinsam dafür zu kämpfen, dass sich dies auch im Jahresetat des Gesundheitsministeriums für das Jahr 2024 niederschlägt.

Ihnen allen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!
Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW

A K T U E L L E S

So läuft das bei uns! Ein Tag in Aidshilfen in NRW
In einem kleinen Film gibt die Aidshilfe NRW einen Überblick über die vielfältigen Aufgabengebiete der Aidshilfen in Nordrhein-Westfalen, auf den wir an dieser Stelle noch einmal gern hinweisen. Die Namen und Aufgabenzuschreibungen in den von den Kolleg*innen nachgespielten Szenen wurden zwar geändert, die wiedergegebenen Situationen können so aber täglich in den Mitgliedsorganisationen der Aidshilfe NRW stattfinden. Die Szenen wurden in den Räumlichkeiten der Aidshilfe Köln gedreht. Wir danken allen Kolleg*innen für ihre Mitwirkung. Den Film sehen Sie unter youtube.com.

G E S U N D H E I T

BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert in fünf weiteren Sprachen
Die Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt Mitte Mai ihr Informations- und Beratungsangebot in fünf weiteren Sprachen zur Verfügung. Auf der Website liebesleben.de finden sich Hintergrundinformationen und Tipps rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sowie den Schutz vor Konversionsbehandlungen künftig auch auf ArabischEnglischRussischTürkisch und Ukrainisch.

S O Z I A L E S

Neues Portal zu Partnerschaftsgewalt und dem Miterleben von Kindern
Mit dem Fachkräfteportal sicher-aufwachsen.org stellt Frauenhauskoordinierung e.V. dafür ab sofort kostenfrei eine umfassende Sammlung fachübergreifender und praxisnaher Arbeitsmaterialien sowie innovativer Best-Practice-Ansätze zur Verfügung. Über 250 Materialien von Expert*innen unterschiedlichster Fachbereiche ermöglichen einen niedrigschwelligen Einstieg in die spezialisierte Unterstützung und Versorgung von Kindern nach Gewalterfahrungen im Kontext von Partnerschaftsgewalt. Weitere Informationen lesen Sie hier (PDF-Datei).

Monitoring 2022: erneute Zunahme rechter Gewalt in NRW
Die Fachberatungsstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in NRW verzeichnen erneut eine Zunahme rechter Angriffe. Insgesamt erfassten die Opferberatung Rheinland und BackUp 371 Fälle rechter Gewalt mit mindestens 501 direkt betroffenen Personen. Zahlreiche darüber hinaus ermittelte Verdachtsfälle konnten aufgrund fehlender Informationen nicht in die Statistik mit einfließen. Die Dunkelziffer rechtsmotivierter Gewalt schätzen die Fachberatungsstellen als sehr hoch ein. Ausführliche Analysen sowie die grafische Aufbereitung der Statistik finden sich im Hintergrundpapier zur Jahresstatistik 2022 hier (PDF-Datei).

Selbstbestimmungsgesetz: Gesetzesentwurf veröffentlicht
In der vergangenen Woche wurde vonseiten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundeministeriums der Justiz der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes veröffentlicht. Transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen sollen dem Gesetzentwurf zufolge künftig die Möglichkeit haben, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und ihre Vornamen durch eine Erklärung beim Standesamt ändern zu lassen. Die Vorlage eines ärztlichen Attests oder die Einholung von Gutachten in einem Gerichtsverfahren sollen nicht länger erforderlich sein. Der Paritätische hat sich bereits vor zwei Jahren für die Einführung eines selbstbestimmten Geschlechtseintrags ausgesprochen. Die 2021 verabschiedeten Paritätischen Eckpunkte zum menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität finden Sie hier (PDF-Datei).

P O L I T I K

Deutschland muss die Frauenrechtskonvention endlich umsetzen
Ende April übergab die CEDAW-Allianz Deutschland – ein breites Netzwerk von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen – ihren Alternativbericht zum Umsetzungsstand der UN-Frauenrechtskonvention in Deutschland an die Bundesregierung. Mit zahlreichen Empfehlungen und Forderungen macht der Bericht deutlich, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit endlich erreicht wird – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen. Den Alternativbericht lesen Sie hier (PDF-Datei). Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Margit Gottstein, präsentiert inzwischen den 9. Staatenbericht zur Gleichstellungspolitik der Bundesrepublik Deutschland vor dem CEDAW-Komitee der Vereinten Nationen (VN) in Genf. Alle Dokumente und Informationen zum Staatenberichtsverfahren einschließlich der Parallelberichte der Zivilgesellschaft finden Sie unter ohchr.org.

M E D I E N 

Neue Kampagne der Deutschen Aidshilfe: "Ich bin dran!"
Die Allyship-Kampagne mit dem Titel "Ich bin dran!" ist gestartet. Mit der Kampagne sollen Menschen motiviert werden, sich aktiv im Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung zu engagieren. Im Rahmen der Kampagne werden wir jeden Monat eine inspirierende Ally-Persönlichkeit vorstellen. Die Geschichten ermutigen, selbst aktiv zu werden. Die Allys geben Einblicke in ihr Engagement gegen Diskriminierung und Stigmatisierung – sei es bei der Arbeit oder im Gesundheitswesen, beim Dating oder im Zusammensein mit Familie und Freund*innen. Auf der Website ichbindran.de finden Sie alle Infos zur Kampagne zusammengefasst.

T H E M A

Johannas Kolumne
Endlich wieder live und in Farbe - der DÖAK 2023 in Bonn. Unser Vorstandsmitglied Johanna Verhoven gibt einen Überblick über die von ihr besuchten Veranstaltungen im Rahmen des 11. Deutsch-Österreichischen-AIDS-Kongresses (DÖAK 2023) unter dem Motto „HIV und AIDS - (K)eine Generationenfrage“. Ihre Schilderungen lesen Sie unter xxelle-nrw.de.

T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N

1. bis 3. Juni 2023 | Zürich
Sexualität in der ärztlichen und psychologischen Arbeit
Sexualität stellt sowohl eine Gesundheitsressource als auch eine Krankheitsquelle dar. Im Gesundheitssystem wird dies jedoch selten angesprochen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Einerseits fehlt es oft an Basiswissen, andererseits sind Fachpersonen teils mit Scham konfrontiert. Diese Fortbildung soll einen Überblick über das gesamte sexualmedizinische Indikationsgebiet geben sowie den Teilnehmer*innen Ängste und Scham nehmen, damit sie dieses Thema adäquat ansprechen können. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

7. und 8. Juli 2023 | München 
Münchner AIDS-Werkstatt
Bereits zum neunten Mal wird der Werkstattkongress für klinische Berufe im Juli 2023 in München stattfinden. Schwerpunkte: Update HIV, Hepatitis, COVID, MPX. Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen liegt der Fokus wieder auf einer interaktiven Wissensvermittlung mit mehr Praxis und Raum für kontroverse Diskussionen. Dazu gibt es verschiedene Workshops: interaktiv, aktuell, klinisch und psychosozial. Weitere Informationen finden Sie unter sv-veranstaltungen.de.

18. August 2023 | Düsseldorf
Der ältere Mensch: Niemanden allein lassen - gemeinsam in die Zukunft
Mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten wird das aktuelle Thema der Einsamkeit im Alter aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es erwarten Sie interessante Impulsvorträge, lebendige Foren und Workshops sowie ein Markt der Möglichkeiten mit Infoständen und Aktionen. Die Foren vertiefen die Themen „Bewegung“, „Wohnen“ und „Ernährung“. Hier ist Raum für Diskussionen, wie eine zukünftige Versorgung älterer Menschen noch besser gelingen kann. Weitere Informationen lesen Sie unter kvno.de.

23. bis 25. August 2023 | Waldschlösschen
Geschichtswerkstatt 40 Jahre HIV/Aids in Deutschland
Am 5. Juni 2021 jährte sich die erste wissenschaftliche Erwähnung des Krankheitsbildes, das später Aids benannt wurde, zum 40. Mal. Mitte der 80er Jahre entstand dann eine Selbsthilfe- und Gesundheitsbewegung, die in die Gründung vieler Aidshilfen, Selbsthilfeorganisationen, Fachverbänden und anderen Organisations- und Aktionsformen mündete. Es gibt in Deutschland lokal, regional und überregional nur wenige Aktivitäten zur gesellschaftspolitischen und historischen Aufarbeitung der HIV- und Aids-Geschichte und der daraus entstandenen Organisationen und Strukturen. Diese Geschichtswerkstatt soll dazu anregen, sich mit der Geschichte von 40 Jahren HIV und Aids zu beschäftigen und dazu einladen, dass mehr Organisationen, Verbände, Institutionen, Netzwerke oder Menschen ihre Geschichte rund um HIV/Aids festhalten und weitergeben. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

1. bis 3. September 2023 | Wuppertal
Fachtag Selbsthilfe der DAH
Eingeladen zu diesem Fachtag sind Selbsthilfe-Akteur*innen aus den Netzwerken und Themenwerkstätten sowie anderen (über-)regionalen Zusammenschlüssen, um einander kennenzulernen, die geleistete Arbeit einem breiteren Publikum vorzustellen und sich zu vernetzen. Willkommen sind aber auch Menschen, die sich für ein Selbsthilfe-Engagement interessieren und sich über die verschiedenen Möglichkeiten einer Mitarbeit informieren möchten. Anmeldung über seminardesk.de.

27. September 2023 | Frankfurt am Main und online
Der sichere Ort. Institutionelle Schutzkonzepte entwickeln und lebbar machen
Institutionelle Schutzkonzepte sind mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) ein rechtlicher Auftrag der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. "Dazu zählen auch Qualitätsmerkmale für die inklusive Ausrichtung der Aufgabenwahrnehmung und die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse von jungen Menschen mit Behinderungen sowie die Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen und in Familienpflege und ihren Schutz vor Gewalt." (§ 79a SGB VIII). In der (hybriden) Fachveranstaltung erhalten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in das Themenfeld. Die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter ikj-akademie.de.

30. September bis 3. Oktober 2023 | Schwerte
Treffen junger Erwachsener mit HIV
Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren. Leben mit HIV ist auch heute noch eine besondere Herausforderung insbesondere, wenn man noch sehr jung ist. Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität finden und lustvoll ausleben, Krisen erleben, aus der Bahn geworfen zu werden, eine Zukunftsperspektive entwickeln, vielleicht in einem fremden Land und all dies ohne das die HIV-Infektion eine zusätzliche Hürde darstellt. Geht das? Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

S O N S T I G E S

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.

Der nächste Newsletter erscheint Ende Juni 2023
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte des Monats Juni per E-Mail an Petra Hielscher.

Aktuelles

2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen

News30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die...   mehr

2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit

NewsAmnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer...   mehr

2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit

NewsDer Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual...   mehr

2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation

NewsIn Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen...   mehr

2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"

NewsSchwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte....   mehr

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