April 2023
Liebe Leser*innen,
Vor wenigen Tagen trafen sich die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW (LAG) zu einer zweitägigen Klausurtagung. Es war wie schon in den Vorjahren eine großartige Möglichkeit, sich auch außerhalb der Tagesordnung über wichtige Aspekte der Aidshilfearbeit und darüber hinaus über die persönliche Arbeitssituation auszutauschen. Nicht wenige Aidshilfen stehen unter hohem Druck, einerseits finanziell, andererseits weil sie sich immer wieder mit Angriffen von außen konfrontiert sehen – wie zum Jahreswechsel in Aachen oder jüngst in Bochum (siehe unten). Über die Finanzierung der Aidshilfearbeit konnten sich die Frauen mit Landesgeschäftsführer Patrik Maas austauschen, der über die Erhöhung des Etats in diesem Jahr berichten konnte, durch die unter anderem auch eine bessere Stellenfinanzierung der unter XXelle geförderten Projekte ermöglicht wurde. Darüber hinaus standen aber auch inhaltliche Aspekte der Aidshilfearbeit im Fokus, die besonders Frauen betreffen. Warum erfahren immer noch so viele Frauen erst spät ihre HIV-Diagnose? Wie muss den sich leider immer wieder ereignenden Diskriminierungsfällen im Gesundheitssystem begegnet werden? Wie können HIV- und STI-Testangebote für Frauen verstärkt auch von Aidshilfen angeboten werden, wo es besonders sinnvoll ist? Weitere spannende Fragen waren, wo die sexuelle Gesundheit von Frauen zur Sprache gebracht werden kann und welche Frauen Zielgruppe von Aidshilfen sind. Patrik betonte das gute Miteinander und die Solidarität innerhalb des Landesverbands und zwischen den Kolleg*innen. Dafür dankte er den Mitgliedern der LAG auch im Namen des Landesvorstands.
Leider mussten wir uns Laufe der Klausurtagung wiederum von zwei Kolleginnen verabschieden, von Sandra Dröge, die die Aids-Hilfe Bonn verlassen wird, und Kerstin Kollenberg, Kollegin seit 1994 und Gründungsmitglied der LAG Frauen, die aus der Aidshilfe Düsseldorf ausscheiden wird. Vielen Dank, liebe Sandra und liebe Kerstin, für die gute und vertrauenswürdige Zusammenarbeit, macht es gut und viel Glück und Erfolg für eure Zukunft!
Ihnen allen eine anregende Lektüre unseres Newsletters!
Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW
A K T U E L L E S
Sprayerattacke auf Aidshilfe Bochum
Unbekannte haben in der vergangenen Woche die Außenwände des queeren Kulturzentrums "Fluid" in Bochum mit einer Spraydose attackiert. Wie die Aidshilfe Bochum als Trägerverein auf ihren Social-Media-Profilen mitteilte, hätten Mitarbeiter*innen die "wüsten Botschaften" am Morgen entdeckt. Zu lesen ist u. a. das Wort "Schweine", auch Totenkreuze wurden an die Fassade gesprüht. Ähnliche Schmierereien und Beleidigungen habe es am Zentrum für sexuelle Gesundheit "Walk in Ruhr" (WIR) gegeben." Auch wenn wir nicht wissen, wer das war und welche Motivation dieser Mensch hatte, die Botschaften sind für uns ein klarer Angriff auf unser queeres Zentrum, welches sich als Safer Space und Rückzugsort für queere Menschen aller Gender versteht", erklärte die Aidshilfe in ihren Posts. "Bei uns dürfen sich alle Queers wohlfühlen. Deshalb bleiben wir weiterhin laut und sichtbar queer und vor allem WIR!"
Jahresempfang der Aidshilfe NRW
In der zurückliegenden Woche fand der Jahresempfang der Aidshilfe NRW statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung verlieh der Landesvorstand den Ehrenamtspreis „merk|würdig“ an Joél und Merét Brandt, die sich seit vielen Jahren in der Aidshilfe Westmünsterland engagieren, und an Christian Hillen, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft POSITHIV HANDELN NRW. Darüberhinaus wurde die Vielfalt der Aidshilfearbeit in NRW in den Mittelpunkt gestellt. Vor einer Talkrunde zum Thema „Wir müssen uns das leisten können! Über die Vielfalt der Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen und die notwendige Finanzierung“ wurde ein Film über einen Tag im leben der aidshilfe gezeigt. Die Presseinformation zum Empfang finden Sie hier (PDF-Datei), das Video "So läuft das bei uns!" finden Sie unter youtube.com.
Neues Magazin der Aidshilfe NRW
Gerade rechtzeitig können wir Ihnen die erste Ausgabe des Magazins der Aidshilfe NRW übersenden, das zukünftig zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) erscheinen wird. Der Schwerpunkt der #01 ist das Ehrenamt. So werden die drei Preisträger*innen des Ehrenamtspreises „merk|würdig“ vorgestellt und die Ergebnisse einer Befragung der Mitgliedsorganisationen zum Ehrenamt vorgestellt. Patrik Maas berichtet über den aktuellen Stand der Finanzsituation des Verbands. Darüber hinaus erscheinen Berichte vom DÖAK und Beate Jagla, bis April Leiterin der Geschäftsstelle der AG AIDS-Prävention und über 30 Jahre Kollegin der Aidshilfe NRW, verabschiedet sich mit einem Resümee ihrer Tätigkeit. Das Magazin finden Sie hier (PDF-Datei).
G E S U N D H E I T
Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland
Die Gesundheitsversorgung von Frauen braucht mehr Aufmerksamkeit. Deshalb hat das Robert Koch-Institut wichtige Informationen und Eckdaten zur Frauengesundheit in einer neuen Broschüre zusammengefasst, die über häufige Erkrankungen, wichtige Risikofaktoren, die Inanspruchnahme von Prävention und medizinischer Versorgung sowie Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen der Gesundheit Auskunft gibt. 68,6 Prozent der Frauen in Deutschland schätzen ihre Gesundheit als gut ein. Am häufigsten sterben Frauen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 37 Prozent aller Todesfälle gehen darauf zurück. Die Broschüre finden Sie unter bundesgesundheitsministerium.de.
ART in der Schwangerschaft und Bluthochdruck
Gute Nachrichten aus einer großen südafrikanischen Studie zum Zusammenhang zwischen antiretroviraler Therapie und dem Risiko für Bluthochdruck und Prä-Eklampsie in der Schwangerschaft. Weitere Informationen lesen Sie unter aidsmap.com.
S O Z I A L E S
POSITHIV HANDELN: Jahresmotto "POSITHIV DIVERSITY"
Es gibt eine Vielfalt in der Community mit unterschiedlichen Lebenswelten und -realitäten. HIV-Positive sind Eltern, Kinder, Kolleg*innen, Freund*innen, sind schwul, queer, haben Migrationshintergrund, unterschiedliche Ethnien, konsumieren Drogen und Substanzen, sind im Strafvollzug, sind Sexarbeiter*innen, etc. Diversity kann die Positivenselbsthilfe stärken, indem unterschiedliche Menschen mit HIV voneinander lernen, sich untereinander und die unterschiedlichen Lebensrealitäten kennenlernen. Dies hilft mögliche eigene Vorurteile und Vorbehalte gegenüber den HIV-Communitys abzubauen, Verständnis und Respekt zu entwickeln, einander solidarisch zu unterstützen und gemeinsam und füreinander gegen Stigmatisierung und Diskriminierung vorzugehen. Weiteres lesen Sie hier (PDF-Datei).
Neues Portal für die Arbeit mit Kindern bei häuslicher Gewalt
Kinder sind regelmäßig sowohl Zeug*innen als auch (Mit-)Betroffene häuslicher Gewalt. Die Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) macht ein neues interdisziplinäres Angebot, das pädagogische Fachkräfte unterschiedlichster Felder bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kontext von Partnerschaftsgewalt unterstützt. Das Portal bietet eine umfassende Sammlung fachübergreifender und praxisnaher Arbeitsmaterialien sowie innovativer Best Practice-Ansätze. Über 250 Materialien von Expert*innen unterschiedlichster Fachbereiche ermöglichen einen niedrigschwelligen Einstieg in die spezialisierte Unterstützung und Versorgung von Kindern nach Gewalterfahrungen, darunter die eigens für die Seite produzierte Video-Reihe „Fachpersonen erzählen“, Arbeitsblätter zum Fallmanagement und ein Wörterbuch zu Gewaltschutz in Leichter Sprache. Das Portal finden Sie unter sicher-aufwachsen.org.
P O L I T I K
Forum Zukunft: Eine Zusammenfassung
Das Land Nordrhein-Westfalen, die Freie Trägerschaft und die Kommunen vereinbarten 2009 eine engere Zusammenarbeit, um die Angebote der Prävention von HIV und anderen sexuell über- tragbaren Infektionen (STIs) sowie die Hilfe-Infrastruktur landes- weit gemeinsam weiterzuentwickeln (Rahmenvereinbarung über die Grundsätze zur Ausgestaltung und Weiterentwicklung von Präventions- und Hilfemaßnahmen im Sucht- und AIDS-Bereich im Rahmen der Kommunalisierung in Nordrhein-Westfalen). Die genannten Akteur*innen der HIV/STI-Prävention reflektierten auf dem "FORUM ZUKUNFT: HIV-Prävention in Nordrhein- Westfalen" zusammen mit weiteren Kooperationspartner*innen die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und bestimmten die Herausforderungen der Zukunft. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die HIV/STI-Prävention und die daraus ableitbaren Handlungsbedarfe sind in der Diskussion berücksichtigt worden. Die Dokumentation finden Sie hier (PDF-Datei).
Neuer Runderlass "Amtliche Untersuchungen von Beamtinnen und Beamten sowie Beamtenbewerberinnen und -bewerbern mit einer HIV-Infektion"
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen hat am 23. März 2023 einen neuen sog. Beamtenerlass in Kraft gesetzt. Demnach sind allgemeine HIV-Tests bei Einstellungsuntersuchungen von Beamtenbewerber*innen unverhältnismäßig, da die HIV-Infektion nach heutigem Stand der Medizin eine gut behandelbare Infektionserkrankung ist. Auch wenn der*die Bewerber*in seine*ihre HIV-Infektion von sich aus bekannt gibt oder diese aus anderen Quellen bekannt wird, schließt die HIV-Infektion für sich allein die gesundheitliche Eignung und eine Verbeamtung nicht grundsätzlich und in jedem Fall aus. Die Regelungen dieses Erlasses gelten auch für amtsärztliche Untersuchungen bei Beamt*innen auf Zeit, auf Probe und auf Widerruf. Den gesamten Erlass finden Sie unter recht.nrw.de.
Sehen und gesehen werden. Intersektional: gemeinsam für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben
Am 7. März 2023 lud die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen zur Veranstaltung "Sehen und gesehen werden. Intersektional: gemeinsam für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben" ein. Wem eine Teilnahme an dieser Veranstaltung nicht möglich war oder wer seine Eindrücke vertiefen möchte, findet auf der Webseite des Ministeriums Impressionen der Veranstaltung und die Aufzeichnung des Streams. Den Zugang finden Sie unter url.nrw/frauentag23.
T H E M A
11. Deutsch-Österreichischer-AIDS-Kongress
Vom 23. bis 25. März 2023 fand in Bonn der Deutsch-Österreichische-AIDS-Kongress (DÖAK 2023) unter dem Motto „HIV und AIDS - (K)eine Generationenfrage“ statt. Rund 1000 Mediziner*innen, Wissenschaftler*innen, Community-Vertreter*innen und Mitarbeiter*innen von Aidshilfen und sonstigen Einrichtungen kamen zusammen. Sie diskutierten neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu HIV und Altern, aber auch die Auswirkungen und Bedeutung vom Leben mit HIV über alle Generationen hinweg. Da der DÖAK 2023 in NRW stattfand, lag natürlich nahe, dass die Aidshilfe NRW mit zahlreichen Kolleg*innen aus den Mitgliedsorganisationen und der Landesgeschäftsstelle in Bonn vertreten war. In Zusammenarbeit mit unseren Landesarbeitsgemeinschaften organisierten wir im Rahmen des Kongressprogramms fünf eigene Workshops. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) veröffentlichte eine Kampagne zu Antirassismus und eine Erklärung zur PrEP.
DÖAK 2023: HIV ist auch weiblich - aber wie gut klappt es eigentlich mit der Versorgung?
Auf dieser Veranstaltung stellten Alexandra Frings von der Aidshilfe Aachen und Petra Hielscher von der Aidshilfe NRW die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids NRW als Vernetzung von in der Aidshilfe arbeitenden Frauen, und XXelle PLUS, den Zusammenschluss HIV-positiver Aktivistinnen vor. Ziel des Workshops war, auf Versorgungslücken in der medizinischen Praxis aufmerksam zu machen. Weiteres lesen Sie unter ahnrw.de.
DÖAK: HIV-Prophylaxe PrEP könnte noch viel mehr Menschen schützen
Gegen HIV gibt es derzeit keine Impfung, aber HIV-Medikamente können zuverlässig vor einer Ansteckung schützen und Ängste vor einer HIV-Übertragung beim Sex nehmen. Davon könnten noch viel mehr Menschen in Deutschland profitieren, die Zahl der HIV-Infektionen könnte so weiter sinken. Anlässlich des DÖAK hat die DAH dazu ein neues Positionspapier veröffentlicht. Um mit der PrEP noch mehr HIV-Infektionen zu verhindern, sind Politik, Prävention, Medizinsystem sowie Hilfs- und Beratungsangebote gleichermaßen gefragt. Das Positionspapier finden Sie unter aidshilfe.de.
DÖAK 2023: Rassismus ist im deutschen Gesundheitswesen Alltag
Viele schwarze Menschen und People of Color erleben im Gesundheitswesen in Deutschland häufig Rassismus – und mehrfache Diskriminierung, wenn sie HIV-positiv sind. Die Folgen können lebensbedrohlich sein. Darauf wies die DAH anlässlich des DÖAK hin. Dort präsentierte sie Fakten zum Thema und forderte Sensibilisierung, konkrete Gegenmaßnahmen sowie Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe oder Herkunft. Zugleich klärte sie mit der Kampagne "Aidshilfen gegen Rassismus" über das Thema auf. Weiteres finden Sie unter magazin.hiv.
T E R M I N E / F O R T B I L D U N G E N
8. Mai 2023 | Online
Weißsein und Rassismuskritik – Eine reflexive Auseinandersetzung
Dieser Workshop bietet eine kompakte Einführung in die Auseinandersetzung mit Rassismus. Ein Schwerpunkt ist die Selbstreflexion zur eigenen Verortung. Dazu gehört es, Privilegien, "weiße" Dominanzen sowie (eigene) rassistische Denk- und Verhaltensmuster im Lebens- und Arbeitsumfeld wahrzunehmen, aufzubrechen und Prozesse der Veränderung zu initiieren. Ziel ist es, ein reflektiertes Verständnis weißer rassismuskritischer Praxis zu entwickeln. Der Workshop soll dabei auch Raum geben, eigene Unsicherheiten zu reflektieren. Weitere Informationen finden Sie unter gender-nrw.de.
12. Mai 2023 | Düsseldorf
Lesung: Trans* und Sex
Bei Trans*-Sexualität denken die meisten Menschen zunächst an das Phänomen der Transgeschlechtlichkeit. Aber wie steht es um die Sexualität von trans* Personen? Was macht für sie guten Sex aus? Zur Beantwortung dieser Fragen führte Jonas Hamm mit trans* Personen, die keine Genitalangleichung anstreben, Interviews über guten Sex und den Weg dorthin. Hamm analysiert die Lern- bzw. Entwicklungsprozesse seiner Interviewpartner*innen, hinterfragt Vorurteile und gibt neue Verständnisimpulse für die Beratungsarbeit. Im Jugendzentrum PULS in Düsseldorf findet eine Lesung mit anschließendem Gespräch mit Jonas Hamm zum Thema "Trans* und Sex" statt. Anmeldung unter gender-nrw.de.
13. Mai, 10. Juni und 12. August 2023 | Köln
Positive Stimmen: Singen für Frauen
Das Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln bietet singbegeisterten HIV-positiven Frauen Abende mit Ursula Cuesta aus Argentinien an, einer Sängerin und Vokal-Coach. Hier können Atemübungen, neue Lieder und der Einsatz der eigenen Stimme gelernt werden. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
18. bis 21. Mai 2023 | Attendorn
Theater-Workshop von POSITHIV HANDELN
"Utopia - die Welt in der wir POSITHIV leben wollen" - Was wäre, wenn…. ich in einer Welt leben würde, in der ich frei reden und in der ich mich voll einbringen kann, so wie ich bin - mit all meinen Erfahrungen und Möglichkeiten? Was, wenn es keine Stigmatisierung und Diskriminierung in meinem sozialen Umfeld, meinem Alltag und meiner Arbeit mehr geben würde? Was, wenn sexuelle Orientierung, Herkunft, HIV keine Rolle mehr spielen? Wie sieht diese Welt aus, in der ich leben will? Und welche Rolle spiele ich? Basierend auf den Erfahrungen, die wir mitbringen, erschaffen wir im Theater-Workshop gemeinsam unser Utopia. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
1. bis 3. Juni 2023 | Zürich
Sexualität in der ärztlichen und psychologischen Arbeit
Sexualität stellt sowohl eine Gesundheitsressource als auch eine Krankheitsquelle dar. Im Gesundheitssystem wird dies jedoch selten angesprochen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Einerseits fehlt es oft an Basiswissen, andererseits sind Fachpersonen teils mit Scham konfrontiert. Diese Fortbildung soll einen Überblick über das gesamte sexualmedizinische Indikationsgebiet geben sowie den Teilnehmer*innen Ängste und Scham nehmen, damit sie dieses Thema adäquat ansprechen können. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
7. und 8. Juli 2023 | München
Münchner AIDS-Werkstatt
Bereits zum neunten Mal wird der Werkstattkongress für klinische Berufe im Juli 2023 in München stattfinden. Schwerpunkte: Update HIV, Hepatitis, COVID, MPX. Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen liegt der Fokus wieder auf einer interaktiven Wissensvermittlung mit mehr Praxis und Raum für kontroverse Diskussionen. Dazu gibt es verschiedene Workshops: interaktiv, aktuell, klinisch und psychosozial. Weitere Informationen finden Sie unter sv-veranstaltungen.de.
23. bis 25. August 2023 | Waldschlösschen
Geschichtswerkstatt 40 Jahre HIV/Aids in Deutschland
Am 5. Juni 2021 jährte sich die erste wissenschaftliche Erwähnung des Krankheitsbildes, das später Aids benannt wurde, zum 40. Mal. Mitte der 80er Jahre entstand dann eine Selbsthilfe- und Gesundheitsbewegung, die in die Gründung vieler Aidshilfen, Selbsthilfeorganisationen, Fachverbänden und anderen Organisations- und Aktionsformen mündete. Es gibt in Deutschland lokal, regional und überregional nur wenige Aktivitäten zur gesellschaftspolitischen und historischen Aufarbeitung der HIV- und Aids-Geschichte und der daraus entstandenen Organisationen und Strukturen. Diese Geschichtswerkstatt soll dazu anregen, sich mit der Geschichte von 40 Jahren HIV und Aids zu beschäftigen und dazu einladen, dass mehr Organisationen, Verbände, Institutionen, Netzwerke oder Menschen ihre Geschichte rund um HIV/Aids festhalten und weitergeben. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
1. bis 3. September 2023 | Wuppertal
Fachtag Selbsthilfe der DAH
Eingeladen zu diesem Fachtag sind Selbsthilfe-Akteur*innen aus den Netzwerken und Themenwerkstätten sowie anderen (über-)regionalen Zusammenschlüssen, um einander kennenzulernen, die geleistete Arbeit einem breiteren Publikum vorzustellen und sich zu vernetzen. Willkommen sind aber auch Menschen, die sich für ein Selbsthilfe-Engagement interessieren und sich über die verschiedenen Möglichkeiten einer Mitarbeit informieren möchten. Anmeldung über seminardesk.de.
27. September 2023 | Frankfurt am Main und online
Der sichere Ort. Institutionelle Schutzkonzepte entwickeln und lebbar machen
Institutionelle Schutzkonzepte sind mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) ein rechtlicher Auftrag der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. "Dazu zählen auch Qualitätsmerkmale für die inklusive Ausrichtung der Aufgabenwahrnehmung und die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse von jungen Menschen mit Behinderungen sowie die Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen und in Familienpflege und ihren Schutz vor Gewalt." (§ 79a SGB VIII). In der (hybriden) Fachveranstaltung erhalten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in das Themenfeld. Die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter ikj-akademie.de.
30. September bis 3. Oktober 2023 | Schwerte
Treffen junger Erwachsener mit HIV
Dieses Treffen richtet sich an junge Menschen mit HIV zwischen 18 und 27 Jahren. Leben mit HIV ist auch heute noch eine besondere Herausforderung insbesondere, wenn man noch sehr jung ist. Den richtigen Job, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität finden und lustvoll auszuleben zu, Krisen erleben, ohne dass dich das aus der Bahn wirft, eine Zukunftsperspektive entwickeln, vielleicht in einem fremden Land und all dies ohne das die HIV-Infektion eine zusätzliche Hürde darstellt. Geht das? Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
S O N S T I G E S
Verabschiedung von Beate Jagla
Seit 1987 hat sie in der Aidshilfe auf vielen Ebenen mitgemischt, sie geprägt und sich immer wieder mit klugen Beiträgen zu Wort gemeldet. In der Landesgeschäftsstelle der Aidshilfe NRW hat sie die Gründung der LAG Frauen und HIV/Aids in NRW begleitet und war für viele Jahre eine gefragte Ansprechpartnerin. Nun verabschiedet sich Beate Jagla aus dem Arbeitsleben. Das Magazin der DAH hat sie gefragt, was von den über 30 Jahren in der Aidshilfe bleibt. Das Interview lesen Sie unter magazin.hiv.
Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.
Der nächste Newsletter erscheint Ende Mai 2023
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte des Monats Mai per E-Mail an Petra Hielscher.
Aktuelles
2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen
30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die... mehr
2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit
Amnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer... mehr
2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit
Der Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual... mehr
2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation
In Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen... mehr
2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"
Schwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte.... mehr
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