XXelle-Newsletter April 2022

Liebe Leser*innen!

Zu den traurigsten Pflichten im Berufsleben gehört, sich von verstorbenen Kolleg*innen zu verabschieden. Kurz vor Ostern ist Rita Januschewski infolge einer schweren Krebserkrankung gestorben. Wir verlieren mit ihr eine engagierte Kollegin, die sich im Paritätischen NRW über 27 Jahre für die Selbsthilfe-Landesverbände starkgemacht hat. Dabei war es ihr nicht allein ein Anliegen, die Beratungskompetenzen in der Gesundheitsselbsthilfe zu fördern, sondern auch den gleichberechtigten Austausch mit anderen Akteur*innen des Gesundheitswesens zu unterstützen. Sie war Gründungsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW und sie bemühte sich bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben Ende 2019, mindestens einmal im Jahr an einer Sitzung der LAG teilzunehmen. Darüber hinaus hat sie die Aidshilfe NRW auch in der Betreuung der Mitgliedsorganisationen stets kompetent unterstützt. Sie war eine umtriebige Frau voller Leidenschaft für ihre Arbeit. Dass sie nach einer langen Zeit des Kampfs gegen ihre Krankheit, des Muts und der Zuversicht trotz Leids und Enttäuschung in einem Hospiz friedlich sterben konnte, tröstet über den traurigen Verlust. Wir danken Rita Januschewski und denken gern an sie.
Ihnen allen eine anregende Lektüre unseres Newsletters und bis bald,
Petra Hielscher und Guido Schlimbach
Frauen und HIV/Aids
Aidshilfe NRW


A K T U E L L E S

Aktuelle Infos zu Corona
Die von der Deutschen Aidshilfe veröffentlichte Internetseite mit Informationen zu Corona wird laufend aktualisiert. Sie finden die Seite unter aidshilfe.de. Auch die Seiten von "HIV & more" zu Corona werden laufend aktualisiert, zu finden sind sie unter hivandmore.de. Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie unter infektionsschutz.de.

BZgA-Informationsmaterialien in ukrainischer Sprache zum Schutz vor dem Coronavirus
Im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung für nach Deutschland geflüchtete Menschen aus der Ukraine stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Informationsmaterialien zur Corona-Schutzimpfung, zu Tests auf das Coronavirus und zu Hygienemaßnahmen in ukrainischer Sprache zur Verfügung. Für aus der Ukraine in Deutschland eintreffende Menschen, die in Teilen über einen noch nicht ausreichenden Impfschutz vor dem Coronavirus SARS-CoV2 verfügen, sind der Schutz vor einer Corona-Infektion und die Corona-Schutzimpfung besonders wichtig. Alle Informationen finden Sie unter infektionsschutz.de.

Fragen und Antworten zur medizinischen Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer 
Deutschland unterstützt die medizinische Versorgung in der Ukraine und gewährleistet eine vollumfängliche Krankenversorgung von Geflüchteten in Deutschland. Das Bundesministerium für Gesundheit hat die wichtigsten Informationen – leider nur in deutscher Sprache – zusammengestellt. Zu finden sind sie unter bundesgesundheitsministerium.de.

Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht, darunter vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche. Für ihre Unterbringung und Versorgung sind in Deutschland die Länder und Kommunen zuständig. Das Bundesfamilienministerium unterstützt sie bei dieser Aufgabe. Das Bundesfamilienministerium steht seit Beginn des Krieges in engem, regelmäßigem Austausch mit den Ländern, um Hilfsbedarfe zu ermitteln und zu koordinieren. Im Rahmen seiner Zuständigkeit unternimmt es alles, um den Geflüchteten zu helfen. Den größten Anteil der Geflüchteten machen Frauen, Kinder und Jugendliche aus. Das Bundesfamilienministerium unterstützt diese besonders gefährdeten Menschen mit teils neuen, teils bereits laufenden Maßnahmen und Programmen. Einen Überblick finden Sie unter bmfsfj.de.

Krieg und Flucht: Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe
Millionen Ukrainer*innen fliehen vor Krieg und Gewalt in die Nachbarländer oder innerhalb der Ukraine. Die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Insgesamt sind 7,5 Millionen Kinder und Jugendliche in der Ukraine vom Krieg betroffen. Die Situation für die Kinder ist dramatisch. Die Erlebnisse von Gewalt und Flucht können für sie schwer traumatisierend sein. Informationen und Leitfäden für den Umgang mit betroffenen Kindern für Vertrauens- und Bezugspersonen werden unter anderem auf der Website der deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie auf Deutsch und Ukrainisch veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie unter degpt.de.


G E S U N D H E I T

Verpasste Chancen und späte Diagnosen

Etwa ein Drittel der HIV-Neudiagnosen wird erst gestellt, wenn bereits ein schwerer Immundefekt vorliegt. Frauen sind von solchen Spätdiagnosen häufiger betroffen. Die Epidemiologin Annemarie Pantke vom Robert Koch-Institut untersucht, inwieweit soziale Verhältnisse dafür ursächlich sind. Ein Interview mit Annemarie Pantke finden Sie unter magazin.hiv.

HIV-PrEP bietet hohen Schutz
Das Robert Koch-Institut wurde vom Bundesministerium für Gesundheit beauftragt, die Einführung des Leistungsanspruchs der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren. Die Ergebnisse des Projekts „Evaluation der Einführung der HIV-Präexpositionsprophylaxe als Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung“ (EvE-PrE) ergaben unter PrEP-Nutzenden eine hohe Effektivität beim Schutz vor HIV und keine Zunahme sexuell übertragbarer Infektionen mit Chlamydien, Gonokokken und Syphilis. Das Hauptziel war die Untersuchung der Auswirkungen der neuen Schutzmöglichkeit durch die PrEP auf das Infektionsgeschehen von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Außerdem sollten weitere PrEP-Bedarfe sowie Zugangsbarrieren zur PrEP analysiert werden. Einen Kurzbericht des Forschungsprojekts finden Sie unter rki.de.

HPV-Impfung: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs inzwischen eindrucksvoll belegt
Immer mehr Daten aus verschiedenen europäischen Ländern belegen: Die Impfung gegen humane Papillomviren verhindert nicht nur Krebsvorstufen, sondern schützt auch zuverlässig vor Gebärmutterhalskrebs. Bereits 2006 wurde der erste Impfstoff gegen Humane Papillomviren (HPV) in Europa zugelassen. Die Vakzine wurde auf den Markt gebracht, um Frauen gegen Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Doch bis die Wirksamkeit dieser ersten, gezielt gegen Krebs entwickelten Impfung durch harte Studienergebnisse belegt werden konnte, mussten viele Jahre vergehen. Der Grund dafür ist, dass es bis zu zwei Jahrzehnte oder mehr dauert, bis aus chronisch HPV-infizierten Zellen Krebs entsteht. Weitere Informationen finden Sie unter dkfz.de.

Trans* und nicht-binäre Personen für Teilnahme an Online-Befragung zur sexuellen Gesundheit gesucht
Sexuelle Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil für die eigene Gesundheit, das eigene Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität - Daten zur sexuellen Gesundheit von trans* und nicht-binären Menschen fehlen jedoch in Deutschland. Forschende des Robert Koch-Instituts gemeinsam mit Vertreter*innen und Aktivist*innen aus trans* und nicht-binären Communitys haben deshalb eine Online-Befragung entwickelt. Es werden dafür noch Teilnehmende gesucht, die sich im trans* und/oder nicht-binären Spektrum verorten, über 18 Jahre alt sind und in Deutschland leben. Die Befragung dauert etwa 30 bis 60 Minuten. Die Online-Studie hat im März gestartet und läuft voraussichtlich noch bis Juni 2022. Weitere Informationen zur Studie unter rki.de.


P O L I T I K

Urteile gegen Ärzt*innen sollen aufgehoben werden
Die wegen Verstoßes gegen § 219 StGB (Werbung für Schwangerschaftsabbrüche) verurteilte Gießener Ärztin Kristina Hänel kann mit einer vollständigen Rehabilitierung rechnen. Eine entsprechende Regelung sieht der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Streichung des § 219a vor. Mit einem gegenüber dem ursprünglichen Referent*innen-Entwurf deutlich veränderten Gesetzentwurf zur Streichung des § 219a StGB hat die Bundesregierung auf Forderungen reagiert, die gegen Ärzt*innen erfolgten Urteile wegen „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche aufzuheben. Weitere Informationen lesen Sie unter zwd.info.


S O Z I A L E S

Ukrainische Informationen für geflüchtete Familien
Viele der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine Schutz in Deutschland suchen, sind vor allem Mütter mit Kindern und Schwangere. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) hat für diese Zielgruppe eine Übersicht zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten auf Ukrainisch erstellt. Die Auflistung enthält neben Angeboten in ukrainischer Sprache auch Informationen in den Sprachen Deutsch, Russisch und Englisch. Die Übersicht ist in der Rubrik „Alltag mit Kind“ auf elternsein.info zu finden und wird ständig aktualisiert.


T H E M A

Jahresempfang der Aidshilfe NRW am 29. März 2022
Die Presseinformation zum Jahresempfang der Aidshilfe NRW finden Sie unter ahnrw.de.
Das Grußwort von Minister Karl-Josef Laumann anlässlich des Jahresempfangs finden Sie hier (PDF-Datei).
Informationen zur Verleihung des Ehrenamtspreises "merk|würdig" an Elke Anuebunwa und Alfred Quante finden Sie unter ahnrw.de.
Mit dem Jahresempfang startete die Kampagne "DAS WOLLT IHR DOCH AUCH", mit der die Aidshilfe NRW die kostendeckende Refinanzierung ihrer Leistungen fordert. Weitere Informationen und die Kampagnenmotive finden Sie unter ahnrw.de.


M E D I E N

Infos in Leichter Sprache zu HIV und Aids, Geschlechts-Krankheiten, Hepatitis
Mit einem Heft klärt die Deutsche Aidshilfe in Leichter Sprache über HIV und Aids auf, zum Beispiel: Was ist HIV? Was ist Aids? Wie kann ich mich schützen? Wo bekomme ich Hilfe? Und vieles mehr. Sie finden Infos zu Geschlechts-Krankheiten. Die Krankheiten werden beim Sex übertragen. Sie finden Infos zu Hepatitis. Hepatitis bedeutet: Leber-Entzündung. Weitere Informationen zu dem Heft finden Sie unter aidshilfe.de.


T E R M I N E  /  F O R T B I L D U N G E N

4. oder 11. Mai 2022 | Online
„Let’s talk about Sex“ – Förderung der sexuellen Gesundheit und Prävention in der ärztlichen Praxis
Ärzt*innen können viel zur sexuellen Gesundheit und damit zur Lebenszufriedenheit ihrer Patient*innen beitragen. Doch wie spricht man diese auf ihre Sexualität an? Welche Grenzen gilt es zu beachten? Und was tun, wenn Scham- oder Schuldgefühle das Gespräch behindern? Zur Klärung dieser Fragen bietet die Deutsche Aidshilfe Ärzt*innen die wissenschaftlich evaluierten Workshops „Let’s talk about Sex. Förderung der sexuellen Gesundheit und Prävention in der ärztlichen Praxis“ an. Weitere Informationen finden Sie unter hiv-sti-fortbildung.de.

9. Mai, 13. Juni, 11. Juli 2022 | Köln
"Positiver Raum"
In der Aidshilfe Köln finden an drei Abenden Informationsveranstaltungen für Menschen mit HIV statt. Alle HIV-positiven Menschen können sich in den interaktiven Veranstaltungen zu HIV und verwandten Themen informieren, aber auch untereinander austauschen, vernetzen und gegenseitig unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).

11. Mai 2022 | Essen (Online- und Präsenzangebote)
ChronMA-Fachtag 2022
Das Projekt Chronisch erkrankte Menschen in der Arbeitswelt (ChronMA) präsentiert seine Zwischenergebnisse. Außerdem soll der Fachtag eine Plattform für den Austausch zwischen chronisch erkrankten Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen und Betrieben anbieten. Zudem umfasst der Fachtag mehrere themenspezifische Workshops mit Expert*innen aus Selbsthilfe, Arbeitsschutz und Arbeitsforschung. Eingeladen sind alle Personen, die sich durch das Thema angesprochen fühlen. Weitere Informationen zum Fachtag finden Sie unter hier (PDF).

17. bis 19. Juni 2022 | Bad Bevensen
Erstes bundesweites Treffen für Familien mit HIV 
Oft gibt es im Alltag nur wenige Möglichkeiten, sich mit anderen Familien auszutauschen, die mit HIV leben. In einer kinderfreundlichen Umgebung sollen Eltern mit HIV sowie ihre Partner*innen und Kinder (mit und ohne HIV) zusammenkommen und Raum haben, sich kennenzulernen und voneinander zu lernen. Das bundesweite Treffen ist offen für alle Familienformen! Weitere Informationen finden Sie unter booking.seminardesk.de.

29. Juli bis 2. August 2022 | Montreal (Kanada)
WeltAidsKongress 2022
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter hivandmore.de.

31. August 2022 | Online
Methoden zu Trans*, Nicht-Binarität, körperlicher Vielfalt und sexueller Bildung
In diesem Learning Lab werden gemeinsam Methoden und Materialien aus dem Themenfeld der körperlichen Vielfalt und sexuellen Bildung erprobt und reflektiert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Trans* und Nicht-Binarität. Neben dem praktischen Anwenden und Reflektieren der Methoden ist die Arbeit an der eigenen Haltung Teil des Labs. Weitere Informationen finden Sie unter gender-nrw.de.

8. September 2022 | Witten
Veranstaltung der Gesundheitsselbsthilfe NRW mit den Selbsthilfe-Kontaktstellen und -Büros in NRW
Ziel der Fachtagung ist es, die Herausforderungen der Selbsthilfe stärker zusammen anzugehen. In unterschiedlichen Workshops werden Themen bearbeitet, die die Verbände der Gesundheitsselbsthilfe NRW wie auch die Selbsthilfe-Kontaktstellen gleichermaßen beschäftigten. In den vergangenen Jahren hat sich, nicht nur durch die Pandemie, für viele Selbsthilfe-Aktive und -Unterstützer*innen die Arbeit sehr verändert. Themen wie die Digitalisierung und der Generationenwechsel, auch der Mitarbeitenden in Landesverbänden und Kontaktstellen, haben stärker an Bedeutung gewonnen. Weitere Informationen folgen.

14. Oktober 2022 | Online
Diskriminierungssensible Sprache – Online Seminar
Sprache ist wirkmächtig und allgegenwärtig zugleich. Im (Arbeits)Alltag – ob in der Beratung oder in Präventionsveranstaltungen – nutzt man dieses "Werkzeug" meist sehr selbstverständlich. Dieser Workshop will einen Reflektionsraum schaffen, um die Performativität (also die Wirkmacht) von Sprache erlebbar zu machen. Gemeinsam soll der eigene Sprachgebrauch hinterfragt werden, um eine diskriminierungsfreiere Gesellschaft Realität werden zu lassen. Der Fokus wird auf die Dimension der gendersensiblen Sprache und Sprache im Kontext von Migration, Flucht und Rassismus gelegt. Weitere Informationen finden Sie unter booking.seminardesk.de.

23. bis 25. März 2023 | Bonn
11. Deutsch-Österreichischer-AIDS-Kongress (DÖAK 2023)
In Kürze folgen weitere Informationen zum Programm und der Möglichkeit zur Abstract- und Postereinreichung des DÖAK 2023, der unter dem Motto „HIV und AIDS – (k)eine Generationenfrage“ in Bonn stattfinden wird. Weiteres finden Sie unter doeak-kongress.de.


S O N S T I G E S

Ausschreibungen im Landesverband
Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter ahnrw.de.

Der nächste Newsletter erscheint Ende Mai 2022
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese bis Mitte des kommenden Monats per E-Mail an Petra Hielscher.

Aktuelles

2015-08-24: Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen

News30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Die...   mehr

2015-08-06: Deutsche AIDS-Hilfe stützt Kurs von Amnesty International zur Sexarbeit

NewsAmnesty International steht unter Druck. Der Grund: Die Menschenrechtsorganisation will auf ihrer...   mehr

2015-09-04: Sexual health and sexual rights for all! Welttag der sexuellen Gesundheit

NewsDer Welttag der sexuellen Gesundheit 2015 steht unter dem Motto „Sexual health and sexual...   mehr

2015-10-01: Internationaler Tag der älteren Generation

NewsIn Deutschland wird die Gesellschaft zunehmend älter. Das gilt dank der medizinischen...   mehr

2015-10-08: Filmpremiere "Positiv schwanger"

NewsSchwangerschaft und HIV? – Das geht! Vier Mütter mit HIV erzählen ihre Geschichte....   mehr

Termine

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