Wir stellen vor: Eva Kempkes von der Aidshilfe Paderborn
Seit August 2024 ist Eva Kempkes in der Aidshilfe Paderborn die neue Frau für die Arbeit rund um Frauen* mit HIV/Aids und damit auch für XXelle zuständig.
Eva hat 2023 ihr Studium der Sozialarbeit an der Hochschule Fulda erfolgreich mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Während dieses Studiengangs engagierte sie sich bereits für ihre Mitstudierenden in der studentischen Studierendenberatung. Ihr Praxissemester absolvierte sie in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Münster, wo sie in erster Linie mit Jugendlichen arbeitete und sich um kreative Angebote wie beispielsweise das gemeinsame Gestalten von Collagen oder das Dekorieren der Bewohner*innenzimmer kümmerte.
Für ihre Bachelorarbeit kehrte sie noch einmal zu einem zweiwöchigen Praktikum nach Münster zurück. Sie führte ein Praxisprojekt mit dem Ziel einer kreativen Auseinandersetzung mit dem Selbst für die Jugendlichen durch. Inhalte des Projekts flossen dann in ihre Bachelorarbeit ein.
Neben Studium und Praxissemester sammelte sie weitere berufliche Erfahrungen in einem offenen Kinder- und Jugendtreff in Fulda. Sie organisierte hier den Mädchentag, einen kompletten Tag in der Woche, an dem ausschließlich die Bedürfnisse der Mädchen im Vordergrund stehen, und war zuständig für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Speziell für Mädchen – so fand Eva schnell heraus – scheint es wichtig zu sein, einen Ort zum Austausch zu haben, in dem sie sich geschützt und sicher fühlen können. Das betrifft in besonderem Maße Gespräche über Sexualität mit allem, was dazu gehört. Ähnlich wie Frauke aus der Aidshilfe Bielefeld findet Eva eine freie und offene Gesprächskultur wichtig für die eigene sexuelle Entwicklung bzw. erst einmal die Entdeckung der eigenen Sexualität.
Während ihrer Studienzeit kristallisierten sich für Eva zunehmend die Themen heraus, die ihr besonders am Herzen liegen. Vor allem setzt sie sich für Mädchen* und Frauen* ein und möchte für ihre Rechte und Perspektiven eintreten. Darüber hinaus entdeckte sie durch ihre Teilnahme an Seminaren zu Gender und Sexualität eine tiefgehende Leidenschaft für die Themen Sexualität, psychische Gesundheit und Queerness.
2023 entschloss Eva sich, ihren Master an der Katholischen Hochschule Paderborn auf dem Gebiet der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit zu beginnen. Gesundheit ist vielschichtig und ein essentieller Teil innerhalb der Sozialen Arbeit. Neben dem Komplex Prävention und Gesundheitsförderung konzentrierte sie sich zunehmend auf die Gesundheit von Frauen* und sexuelle Bildung. Sie hielt zahlreiche Referate zu den Themen Frauengesundheit, Frauen und HIV oder andere sexuell übertragbare Krankheiten. In dieser Zeit schärfte sich ihr Blick dafür, was Ungerechtigkeiten hinsichtlich des Geschlechts im medizinischen Kontext bedeuten und wo sie überall auftreten können.
Als sie dann 2024 die Stellenausschreibung von der Aidshilfe Paderborn sah, passte es perfekt! Aidshilfen waren für sie bereits als Jugendliche im Rahmen der Christopher Street Days präsent und regten ihr Interesse an einer Mitarbeit an. Zudem wollte sie neben dem Studium gerne erste berufliche Erfahrungen als Sozialarbeiterin auf einem anderen Arbeitsfeld als Kinder und Jugendliche sammeln.
Auch Eva profitiert seit August in ihrer Arbeit für und mit ihren Klientinnen sehr von der guten Vernetzung innerhalb der XXelle-Standorte sowie von der Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und HIV/Aids in NRW. Der Austausch mit den Kolleg*innen innerhalb der eigenen Aidshilfe sowie aus anderen XXelle-Standorten erweitert sowohl die persönlichen Kenntnisse als auch die beruflichen Möglichkeiten. Manche Angebote für Frauen* mit HIV kommen mangels Finanzen, Personal und/oder Interessent*innen überhaupt nur durch eine regionale Vernetzung zustande.
Eva konzentriert sich in ihrer Arbeit zum einen auf die direkte Arbeit mit Frauen* innerhalb der Aidshilfe, zum anderen darauf, auf das Thema Frauen* mit HIV/Aids in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Sichtbarkeit ist in beiden Fällen eine grundsätzliche Voraussetzung. Dazu gehört es unter anderem auch, Arztpraxen und gynäkologische Praxen darauf anzusprechen und dafür zu sorgen, dass Frauen* mit HIV hier in angst- und diskriminierungsfreier Weise behandelt werden können.
Intern möchte sie Angebote und Treffen zum Austausch für die Frauen* initiieren und Möglichkeiten der Beratung speziell für Frauen* schaffen bzw. verstärken.
Um demnächst auch Testangebote für Frauen* anbieten zu können, hat Eva bereits an einer Testschulung teilgenommen. Sie hat sich in den vergangenen Monaten schon viel an Wissen aneignen können, hat an Fortbildungen und Online-Schulungen teilgenommen, um selbst Beratungen durchführen zu können.
Erste selbstorganisierte Angebote lassen vermuten, dass Eva noch viel vorhat. So organisierte sie mit Unterstützung der DAH bereits eine Rundreise zu frauen*spezifischen Themen und bot im Oktober in der Aidshilfe Paderborn ein Frühstück für Frauen* an. Weitere regelmäßige Angebote sind in Planung.
Die gute Vernetzung durch XXelle, die enge Zusammenarbeit mit den anderen Aidshilfen und Beratungsstellen wie auch die gegenseitige Unterstützung empfindet Eva in ihrer Arbeit als sehr hilfreich und auch sehr besonders. Besonders für Aidshilfe.
Wir freuen uns, in Eva eine engagierte und vielseitige Kollegin gefunden zu haben, die noch viel bewegen möchte und sagen nur: Wir sind gerne dabei!
Termine
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