2017-06-01: Internationaler Hurentag - Aidshilfe NRW fordert Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten

Internationaler HurentagDas am 1. Juli dieses Jahres in Kraft tretende Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) verunsichert viele in der Sexarbeit tätigen Menschen und verschärft ihre Lebenssituation. Darauf macht die Aidshilfe NRW anlässlich des Internationalen Hurentags in einer Presseerklärung aufmerksam. "Die hohen bürokratischen Hürden überfordern einen Großteil der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter", erklärt Oliver Schubert, stellvertretender Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW. Außerdem werde der niedrigschwellige Zugang zu HIV- und STI-Präventionsangeboten erschwert. Die Aidshilfe NRW sieht viele zusätzliche Anforderungen auf ihre Mitgliedsorganisationen zukommen und fordert eine bedarfsgerechte Finanzierung für die Sozialberatung und Prävention.

Viele in der Sexarbeit tätige Menschen seien aufgrund von Wohnungslosigkeit, fehlender Papiere und Sprachbarrieren oder Drogenkonsum schon sehr belastet. Das neue Gesetz stelle zu hohe Anforderungen an diesen Personenkreis. Es verpflichtet Menschen in der Sexarbeit, ihre Tätigkeit bei der zuständigen Behörde anzumelden. Dazu sind ein Anmeldungs- und Aufklärungsgespräch sowie eine Gesundheitsberatung erforderlich, die in der Zuständigkeit der Kommunen liegen. Die prekäre Lebenssituation vieler Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter lasse keinen Raum für die Anforderungen dieses Gesetzes. Ihre Situation werde sich zukünftig weiter verschlechtern.


Der Internationale Hurentag, in englischsprachigen Ländern International Sex Workers’ Day genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag am 2. Juni, der an die Diskriminierung von Menschen in der Sexarbeit und deren oftmals ausbeuterischen Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmerksam macht. Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 100 Sexarbeiterinnen eine Kirche in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

ahnrw.de

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